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Spionagethriller "Die Agentin": Diane Kruger auf Geheimdienst-Mission

Eine Mossad-Agentin verschwindet spurlos. Einziger Hinweis: eine kryptische Nachricht an ihren früheren Kontaktmann. "Die Agentin" mit Diane Kruger und Martin Freeman ist ein Spionagethriller - und eine Suche nach der eigenen Identität.

Von Von Daniel Rademacher, dpa 26.08.2019, 10:27

Berlin (dpa) - "Mein Vater ist gestorben. Zum zweiten Mal." Mit diesen beiden merkwürdigen Sätzen geht alles los. Dass eigentlich etwas anderes dahintersteckt als ein Trauerfall in der Familie, liegt auf der Hand.

"Die Agentin" entwickelt sich dann aber schnell zu einem vielteiligen Puzzle aus Rückblenden und Andeutungen und möchte erstmal gar nicht allzu viel preisgeben. Rachel (Diane Kruger) ist Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad und auf einmal spurlos verschwunden. Ihr früherer Kontaktmann Thomas (Martin Freeman) muss sie rasch finden, um Schlimmeres zu verhindern. Was folgt, ist eine turbulente, nicht immer sofort nachvollziehbare Reise durch Rachels rastloses und aufgewühltes Leben zum wahren Grund für ihr Verschwinden.

Ist es das heimatlose Leben als Geheimdienstagentin, bei dem eine gefälschte Identität noch zu den harmloseren Begleiterscheinungen gehört? Ist es die Lebensgefahr, die jeder neuen Mission innewohnt? Oder hat es mit den Gefühlen zu tun, die sie für den Geschäftsmann Farhad bei ihrem Undercover-Einsatz im Iran empfindet?

"Das hier ist Krieg. Und im Krieg sterben unschuldige Menschen." Der Satz, den Kontaktmann Thomas der hadernden Rachel nach einem Einsatz erbarmungslos an den Kopf schleudert, bringt ihre Realität ziemlich treffend auf den Punkt. Denn von Mal zu Mal werden Rachels Missionen komplexer und gefährlicher. "Ich kann das nicht mehr", schluchzt sie ein Mal verzweifelt.

Regie führte Yuval Adler ("Bethlehem"), der auch das Drehbuch nach dem israelischen Spionagethriller "The English Teacher" des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Yiftach Reicher schrieb. In den Hauptrollen sind die in Niedersachsen geborene Schauspielerin Kruger (43, "Aus dem Nichts") und der Brite Freeman (47, "Black Panther", "Der Hobbit") zu sehen.

Größtenteils wird die unter anderem in Leipzig und Köln gedrehte Geschichte von "Die Agentin" in Rückblenden erzählt, was der Spannung normalerweise gut tut. Wenn dann aber zwischen den Zeitebenen hin- und hergewechselt wird, um das gerade Gesehene zu kommentieren und einzuordnen, wirkt die Handlung stellenweise allzu hölzern und etwas konstruiert.

Identität, Loyalität, Liebe: Es sind große Themen, um die es in "Die Agentin" geht. Doch echte Spannung will über weite Strecken des Films nicht wirklich aufkommen - Agententhriller hin oder her. Rachel trifft schließlich eine Entscheidung, mit der sie und auch ihr einstiger Vertrauter leben müssen.

Die Agentin, Deutschland, Israel, Frankreich 2019, 116 Min., FSK ab 16, von Yuval Adler, mit Diane Kruger, Martin Freeman, Cas Anvar

Die Agentin