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Raus aus Uglyville Plädoyer für Vielfalt: Animationsabenteuer "UglyDolls"

In Uglyville leben Puppen, die als zu hässlich befunden wurden, um von Kindern geliebt zu werden. Die aufgeweckte Puppe Moxy will sich damit nicht abfinden. Mit ihren Freunden sucht sie nach der anderen, vermeintlich perfekten Welt. Aber was ist überhaupt Perfektion?

Von Philip Dethlefs, dpa 28.09.2019, 11:51

London (dpa) - Im idyllischen Städtchen Uglyville leben die Ausgestoßenen. Moxy, Lucky Bat und Wage sind Puppen, die angeblich nicht perfekt genug sind, um von Kindern geliebt zu werden. Das Leben in Uglyville ist zwar schön, doch die Neugier lässt die rosafarbene Moxy nicht los.

Gibt es da draußen noch eine andere Welt? Ist irgendwo ein Kind, das auf sie wartet? Motiviert durch die Botschaft in einem Glückskeks macht sich Moxy (gesprochen von der Musikerin und Schauspielerin Lina Larissa Strahl) gemeinsam mit ihren Freunden auf den Weg, um es herauszufinden.

Das bunte Animationsabenteuer "UglyDolls" des Genre-Spezialisten Kelly Asbury ("Shrek 2", "Die Schlümpfe", "Gnomeo & Julia") basiert auf der Plüschpuppenmarke "Uglydoll": Im "uglyverse" bedeutet "ugly" nicht hässlich, sondern einzigartig und besonders.

Wer im Film allerdings nicht den Kriterien der Perfektion entspricht, der wird einfach über Uglyville abgeworfen. Weil Neuankömmlinge aus einem mysteriösen Loch fallen, das in einem Berg gelegen ist, machen sich Moxy und Co. dahin auf den Weg und finden eine lange Pipeline. Klar, dass am anderen Ende viele Abenteuer auf die bunte Truppe warten.

Spielzeuge, die davon träumen, geliebt zu werden? Das erinnert an Disneys "Toy Story"-Reihe, deren vierter Teil gerade erst in die Kinos kam. Auch die Geschichte der Außenseiter, die aufgrund ihres Aussehens diskriminiert werden, ist nicht neu. Jüngere Zuschauer wird das allerdings kaum stören. Und die Story passt zu aktuellen Themen.

"Was ist Perfektion?", fragt einer von Moxys Freunden, als sie vorm "Institut für Perfektion" stehen. "Du bist nicht perfekt, ich habe kein Foto für dich", vermeldet ein Körperscanner, den Moxy passieren will. Die Botschaft ist eindeutig: UglyDolls zelebriert äußerliche Unterschiede - genau wie die Puppen, auf denen der Film basiert.

Doch trotz der netten Botschaft hinterlässt "UglyDolls" in der Flut bunter Animationsfilme letztendlich keinen wirklich bleibenden Eindruck. Auch der Soundtrack mit kitschigen Popsongs von Kelly Clarkson, Nick Jonas und Janelle Monáe, die in der Originalfassung auch sprechen, kann daran nichts ändern.

UglyDolls, USA 2019, ca 90 Min., FSK ab 0, von Kelly Asbury, mit den Stimmen von Lina Larissa Strahl, Florian Halm, Tilman Pörzgen

Ugly Dolls - Offizielle Seite