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Wonder Woman Gal Gadot kämpft mit Charme für den Weltfrieden

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot ist "Wonder Woman": eine schöne Kämpferin mit Idealen. Doch die frühere "Miss Israel" zweifelte lange an ihrer Schauspielkarriere, bis sie Superheldin wurde.

Von Stefanie Järkel, dpa 12.06.2017, 09:00
Gal Gadot bei der Premiere von «Wonder Woman» in Los Angeles. Foto: Jordan Strauss/Invision
Gal Gadot bei der Premiere von «Wonder Woman» in Los Angeles. Foto: Jordan Strauss/Invision Invision/AP

Tel Aviv (dpa) - Sie verprügelt ihre Gegner und sieht dabei aus wie ein Model, trägt Diadem und Brustpanzer, Schwert und Schild - und kämpft für eine bessere Welt: "Wonder Woman".

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot spielt die Amazonenprinzessin in dem gleichnamigen Film, der am 15. Juni in die deutschen Kinos kommt. Doch bevor sie Superheldin wurde, dachte die heute 32-Jährige schon über ein Ende ihrer Karriere nach.

"Dieser Beruf, diese Zurückweisung, oh Mann, das ist echt hart", sagte Gadot kürzlich in der amerikanischen "Tonight Show" mit Jimmy Fallon. "Ich hatte so viele 'fast', und noch einen Kameratest und noch eine Runde und noch eine Runde." Sie habe ihrem Mann irgendwann gesagt: "Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte." Doch dann sei der Anruf für das Vorsprechen für "Wonder Woman" gekommen.

Bisher war Gadot vor allem Fans der Filmreihe "Fast & Furious" bekannt. Dort spielte sie in einer Nebenrolle Gisele, frühere Agentin des israelischen Geheimdienstes und Waffenexpertin. Wie Gal Gadot fährt Gisele gerne Motorrad. Gadot hat die Stunts in zwei der Filme selbst gemacht, wie sie sagt. 2016 kam sie bereits als "Wonder Woman" in einer Nebenrolle mit "Batman v. Superman: Dawn of Justice" in die Kinos.

Gadot, deren Vorname auf Deutsch "Welle" bedeutet, stammt aus der israelischen Kleinstadt Rosch Haain in der Nähe von Tel Aviv. 2004 gewann sie im Alter von 18 Jahren den Titel "Miss Israel". Anschließend ging sie für zwei Jahre zur israelischen Armee. Die 1,78 Meter große Frau mit den langen braunen Haaren war als Model tätig und studierte Jura, bis sie sich der Schauspielerei zuwandte.

2008 heiratete sie den israelischen Geschäftsmann Yaron Varsano, mit dem sie zwei Töchter hat. Die Jüngere, Maja, wurde im März geboren.

Nicht alle Fans von "Wonder Woman" waren allerdings begeistert, dass Gal Gadot die Comicfigur in der ersten Kinoverfilmung darstellen solle. "Leute haben sich sehr über meine Brüste aufgeregt", sagte Gadot in einem Interview der britischen Boulevardzeitung "The Sun". Sie seien zu klein für die Superheldin.

Gadot war allerdings nicht umsonst bei ihren Setkollegen von "Wonder Woman" dafür bekannt, regelmäßig während der Aufnahmen in Lachen auszubrechen. Sie nahm die Kritik mit Humor. "Wonder Woman ist eine Amazone, ich sollte nur eine Brust haben", sagte sie mit Blick auf die Sage, wonach Amazonen sich eine Brust abschneiden, damit sie besser mit dem Bogen zielen können. "Also können sie froh sein, dass sie zwei kleine Brüste kriegen."

Negative Reaktionen gab es auch, als die Vereinten Nationen 2016 "Wonder Woman" zur Botschafterin für Gleichberechtigung von Frauen ernannten. Gal Gadot unterstützte die Initiative. Gegner sagten, die Comicfigur sei nicht mit den feministischen Zielen der Rolle vereinbar. Mit ihren weiblichen Rundungen und dem knappen Outfit ähnele sie einem "Pin-Up-Girl". Zehntausende unterschrieben eine entsprechende Petition. Zwei Monate später verkündeten die UN das Ende der Zusammenarbeit.

Gal Gadot sieht "Wonder Woman" trotzdem vor allem als Kämpferin. "Ich denke, es ist so wichtig, dass Mädchen und Jungen eine starke weibliche Figur haben, zu der sie aufschauen können", sagte sie kürzlich in der Sendung "Good Morning America". Ihre Tochter habe einmal zu ihr gesagt, sie möge Dornröschen nicht, "weil sie nichts macht".