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Klein-st-e Galerie Gerhard Seidel stellt in Arneburg aus

Gerhard Seidel hat 2018 die erste Ausstellung in der "Klein-st-en Galerie" Arneburg. Deren Trägerverein möchte insgesamt aktiver werden.

Von Karina Hoppe 29.12.2017, 18:00

Arneburg l Die Galeristin Johanna Preß nennt Gerhard Seidel einen „Priester der Elblandschaften, die so etwas wie sein Evangelium sind“. Mit den Werken des Räbelers wird am 10. Januar die erste Ausstellung 2018 in der „Klein-st-en Galerie“ Arneburg eröffnet. Die Galerie ist eine kleine Erfolgsgeschichte des Kultur- und Heimatvereins. 1981 aus der Taufe gehoben, damals noch unter anderen Umständen, auch in anderen Räumlichkeiten als heute, zieht sie pro Ausstellung rund 180 Besucher an.

Das passt, die Galerie ist aktuell genauso wenig wie der Heimatchor Sorgenkind von Lothar Hinz und Arne Könnecke. Der erste und zweite Vorsitzende des Vereins, der unter dem Dach des Altmärkischen Heimatbundes logiert, richten ihr kritischen Augenmerk vielmehr dahin, wo nichts mehr ist: Es gibt im Verein keine extra Arbeitsgruppe mehr, die sich um Belange der Denkmalpflege kümmert, keine, die sich Natur- und Umweltbelange zur Aufgabe macht und auch keine AG, die sich gesondert der Ur- und Frühgeschichte annimmt. „Und alles drei können wir in Arneburg wirklich gebrauchen“, sagt Arne Könnecke, der den Vorsitz im vorigen Jahr an Lothar Hinz übergeben hat.

Woran liegt‘s? Auch im Verein wollen sich die Mitglieder womöglich nicht mehr so verpflichten wie früher. „Es ist ja heute so, viele Menschen wollen ihre Ruhe und fernsehen“, so Könnecke. Allenfalls lassen sich Menschen für eine zeitlich begrenzte Projektarbeit begeistern, aber so eine AG riecht verpflichtender. Kurzum: Die Männer wünschen sich von Herzen, dass der Verein, der aktuell 47 Mitglieder zählt, wieder mehr aus den sprichwörtlichen Puschen kommt. Das beginnt auch damit, dass nicht nur 23 von 47 Mitgliedern zur Jahreshauptversammlung kommen.

„Es gilt, wieder Interesse zu wecken“, so Könnecke. Dies alles für Arneburg, denn die Stadt könne viel mehr von sich reden machen. Zum Beispiel mit einem Museum, das wirklich eines ist, das vielleicht an anderer Stelle als jetzt regelmäßig besucht werden kann. Oder durch zuverlässige Stadtführungen, die es in der Elbestadt nicht gibt, was jammerschade sei, denn zu erzählen gebe es genug. Hinz und Könnecke wünschen sich also, dass der Verein auch in Zusammenarbeit mit der Stadt aktiver wird, dass sich der eine oder andere einen Ruck gibt, fragt, was er Arneburg Gutes tun kann.

Gelegenheit zum Gespräch darüber gibt es vielleicht schon am 10. Januar im Anschluss an die nächste Vernissage in der „Klein-st-en Galerie“, die im Hotelrestaurant „Goldener Anker“ ihre Räumlichkeiten hat. Künstler Gerhard Seidel ist laut Johanna Preß „dem Kleinen, scheinbar Unbedeutenden auf der Spur. Details gewinnen bei ihm an Größe“. Das passt doch irgendwie.