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Kreisfeuerwehr 50 Leute gilt es pro Jahr zu ersetzen

Auf ein ereignisreiches Jahr 2018 können die Brandbekämpfer des Landkreises Stendal zurückblicken.

Von Jörg Gerber 17.02.2019, 14:45

Osterburg l Am Sonnabend trafen sich die Delegierten zur traditionellen Jahresdienstberatung des Kreisfeuerwehrverbandes im Verwaltungsgebäude in Osterburg. Landrat Carsten Wulfänger und mehrere Bürgermeister nutzten die Gelegenheit, sich bei der Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes bei den Kameradinnen und Kameraden für deren Einsatzbereitschaft auch unter schwierigsten Bedingungen zu bedanken.

In seinem Rechenschaftsbericht machte Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich darauf aufmerksam, dass es derzeit im Landkreis 200 Freiwillige Feuerwehren gebe. Leider hätten sich bei einigen die Reihen etwas gelichtet, so dass derzeit nur auf 182 Wehren gebaut werden könne. Erfreulich sei, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besser geworden ist. Das sei auch dringen notwendig, da in den Einsatzabteilungen die Mitgliederzahl immer noch abnehme. 2018 was laut Friedrich ein Jahr, bei dem die Einsätze durch den Klimawandel geprägt waren. Während die Zahlen bei den Hilfeleistungen etwas zurückgingen, gab es bei den Bränden einen erheblichen Anstieg.

Waren es 2017 noch 223 Brände, zu denen die Feuerwehren des Landkreises ausrückten, so wurden sie 2018 insgesamt 491 Mal zum Löschen gerufen. Die schwersten Einsätze, die den Blauröcken alles abforderten, wurden im Raum Seehausen gemeldet. Unter dem Motto „Wir wissen, was du diesen Sommer getan hast“, gab es dazu auch eine Dankeschön-Veranstaltung, die bei den Feuerwehren sehr gut ankam. Für die gute Zusammenarbeit bedankte sich der Kreisbrandmeister nochmals beim Leiter des Stendaler Polizeireviers, Carsten Töpfer, und überreichte ihm eine „vergoldetes“ Reduzierstück.

Auch Landrat Carsten Wulfänger erinnerte an den heißen Sommer, in dem Seehausen und Stendal am meisten betroffen waren. Brände in Bömenzien, Insel, Heeren, Krevese oder Poritz waren harte Aufgaben. Am schlimmsten aber Behrend wo insgesamt 877 Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften und rund 14 Kilometer Schlauch verlegt werden mussten. Auch das Feuerwehr-Technische Zentrum (FTZ) Arneburg hatte so alle Hände voll zu tun.

Der Landrat mahnte auch an, die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es zahle sich jetzt aus, wo viel getan wurde. Denn in der Regel scheiden pro Jahr rund 50 Kameradinnen und Kameraden wegen Erreichens der Altersgrenze oder aus anderen Gründen aus dem aktiven Dienst aus. Sein Dank ging zum Abschluss an die Städte und Gemeinden, die in der Regel für die Kameraden einen starken Rückhalt bilden.

Grüße des Innenministers überbrachte Lutz-Georg Berkeling, Referatsleiter Katastrophenschutz. Osterburgs Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz dankte den Feuerwehren schon bei der Begrüßung als Gastgeber, und auch Bismarks Bürgermeisterin Annegret Schwarz dankte den Blauröcken, die eine der wichtigsten Pflichtaufgaben der Gemeinde erfüllen. Voll des Lobes auch Seehausens Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, dessen Bereich am schlimmsten betroffen war. Bei den Großeinsätzen habe es einen tollen Zusammenhalt gegeben. Rund 150 Fahrzeuge mit fast 900 Kameraden waren im Einsatz, und es habe keine Rechnung gegeben. Großen Dank dafür.

Arneburgs Bürgermeister Lothar Riedinger, der auch 25 Jahre den Kreistag leitete, teilte mit, dass er für das Präsidentenamt nicht mehr kandidieren werde, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit über die vielen Jahre und wünschte den Frauen und Männern, dass die Einsätze wieder weniger werden und das sie vor allem immer wieder gesund zurückkommen.

In Anschluss an den Rückblick wurden verdiente Feuerwehrmitglieder des Landkreises Stendal geehrt und der Vorstand des Verbandes neu gewählt. Mehr dazu in einer nächsten Ausgaben.