1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Reminiszenz mit Diva

Theater Reminiszenz mit Diva

Susanne Bards „Nachtgesänge“ sind wieder da. Die Schauspielerin legt dieses Erfolgsprogramm aus den 90er Jahren neu auf.

Von Grit Warnat 09.02.2016, 00:01

Magdeburg l Die Allüren und die gewisse Arroganz einer Diva verkörpert Susanne Bard so gar nicht. Bard setzt vielmehr auf das Bodenständige in ihrer Kunst. Aber auf der Bühne, im neuen Programm „Grand mit Diva“ mimt, singt und ist sie eine Diva. Die 20er, 30er Jahre wolle sie aufleben lassen, sagt sie, jene Zeiten, als die Großstädte mit glanzvollen Revuen und Tanzlokalen lockten und Künstlerinnen wie Zara Leander und Marlene Dietrich vom Publikum angehimmelt wurden.

Bard setzt auf Schlager, Volkslieder, Musicalmusik, Klassisches von Franz Schubert. An ihrer Seite: Jens-Uwe Günther am Flügel und das Vokalensemble „voices only“. Es ist die erste Zusammenarbeit mit den vier Männern aus Magdeburg, die auch theatral in Erscheinung treten wollen. Mit Christian Hoffmann, einem der A-cappella-Sänger, hatte Bard in der Kultserie „Olvenstedt probiert‘s“ erstmals auf der Bühne gestanden.

„Grand mit Diva“, so sagt sie, sei eine Neufassung der „Nachtgesänge“, für die damals wie heute Klaus Noack Regie führt. Sie sei aus ihrem Publium nach einer Neuauflage gefragt worden und fand Gefallen an einer Reminiszenz. Kein Wunder. Die „Nachtgesänge“ liefen in den 1990er Jahren an den Freien Kammerspielen. Stets ausverkauftes Haus. Fünf Spielzeiten lang. Das Geheimnis des Erfolges? Es sei wohl die verwegene Diseuse gewesen, die Kunstfigur, die sie verkörpert habe, und eine gewisse Neugier auf eine Diva, vermutet Bard.

Solche Rolle eines Stars ist ihr nicht neu. Die Magdeburgerin ist äußerst erfolgreich als Marlene Dietrich in „The Kraut“. Dieser Tage hatte sie den 10  000. Besucher begrüßt. Das Stück von Dirk Heidicke läuft seit 2004. In Magdeburg, in Deutschland, jüngst am Wochenende vor hunderten Leuten in Wiesbaden. Sie spricht selbst von einer „unglaublichen Resonanz“.

1987 hatte die Schauspielerin an den Bühnen der Stadt Magdeburg ihre Theaterlaufbahn begonnen, wechselte 1990 an die Freien Kammerspiele, ging 2001 weg aus Magdeburg. Immer stand sie auf der Bühne – in der Schweiz, in Österreich, in Deutschland. Jetzt gehört sie zum Team der Kammerspiele Magdeburg, einer professionellen freien Theatergruppe, unter deren Dach sie in zahlreichen Produktionen spielt. Sie spricht von gedanklichen Freiheiten, von großer Freude. Die ist Grundvoraussetzung für ihren Job und ihre vielen Auftritte. Während sie noch mitten in den Proben für ihre Diva-Rolle steckt, stehen schon die nächsten Kammerspiele-Premieren an.

Premiere ist am 18. Februar, 19.30 Uhr. Weitere Auftritte: 19. Februar, 3. und 4. März, 1. und 2. April im Gesellschaftshaus Magdeburg, Karten: Forum Gestaltung, Telefon (0391)8864197