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Theater „West Side Story“ vor dem Dom

Mit der „Faust“-Vertonung von Charles Gounod startet das Theater Magdeburg am 10. September in seine Spielzeit 2016/17.

Von Grit Warnat 04.05.2016, 01:01

Magdeburg l Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen, ein Wiedersehen mit beliebten Solisten, internationale Regisseure – das Theater Magdeburg will mit seinem neuen Programm die Auslastungszahl von 85 Prozent im vergangenen Jahr zumindest wiederholen. Ein Blick in die Sparten.

Musiktheater: Acht Premieren stehen im gestern vorgestellten neuen Spielplan. Generalintendatin Karen Stone nannte als Höhepunkte bis zum Jahresende die „Faust“-Oper von Charles Gounod und Puccinis Opernklassiker „Tosca“ (20. Oktober), den sie selbst inszenieren wird und dafür erneut die britische Sopranistin Elizabeth Llewellyn engagiert hat. Für Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ (21. Januar) freue sie sich auf auf die bulgarische Regisseurin Vera Nemirova.

Erneut setzt das Opernhaus auf Musicals. „Cabaret“ und „Der Zauberer von Oz“ werden Premiere im Opernhaus feiern, als Domplatz-Open-Air zum Abschluss der Spielzeit wird Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ erklingen.

Schauspiel: 13 Premieren kündigte Schauspieldirektorin Cornelia Crombholz an. „In instabilen politischen Zeiten konzentrieren wir uns auf Machtgefüge, Wege an die Macht, Machtmissbrauch und Ohnmacht“, sagte sie. Ihr Schauspiel setze stark auf die Kraft der Satire.

Mit der Uraufführung „Die Stadt der Fahrraddiebe“ nach dem Filmstoff vom Vittorio De Sica beginnt am 7. Oktober die neue Schauspielzeit. Crombholz, die in den vergangenen zwei Jahren mit „Spur der Steine“ und „Kruso“ mit eigens inszenierten und vielbeachteten Uraufführungen in die Saison startete, setzt auf den türkischen Regisseur Hakan Sava� Mican. Der Hausregisseur des Berliner Maxim-Gorki-Theaters werde sich auf eine Reise durch eine fremde Stadt begeben und seine Bewohner erkunden, so Crombholz. Als Regisseure zu Gast sind außerdem der Pole Andrzej Woran („König Ubu“, 15. Oktober) und der Ukrainer Vlad Troitsky, der im März 2017 Dostojewskijs „Das Gut Stepantschikowo und seine Bewohner“ sowie „Das Mädchen mit den Streichhölzern“ inszenieren wird.

Crombholz selbst führt Regie in Peter Handkes „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten“– ein Stück ohne Sprache.

Ballett: Drei Uraufführungen kündigte Ballettchef Gonzalo Galguera an, der mit Goethes „Die Wahlverwandtschaften“ (1. Oktober) erneut auf einen literarischen Stoff setzt. Zudem wird seine Compagnie „Le Corsaire“ tanzen und Mauro Astolfi entwickelt unter dem Titel „Ein neuer Tanzabend“ zwei Choreografien für das Ensemble.

Philharmonie: Das Theater kündigte zehn Sinfoniekonzerte der Magdeburgischen Philharmonie an und Solisten wie Antje Weithaas und Isabelle van Keulen sowie erneut den Pianisten Menahem Pressler. Generalmusikdirektor Kimbo Ishii hat laut Karen Stone seinen Vertrag bis Sommer 2019 verlängert. 1. Kapellmeister wird der Bulgare Svetoslav Borisov.