1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Original oder Fälschung?

Ausstellung Original oder Fälschung?

Im Händel-Haus in Halle heißt es ab Februar "Echt oder Fake? Die Sonderschau beschäftigt sich mit Fälschungen in der Kunst.

03.01.2017, 23:01

Halle (dpa) l Wahrheit oder Lüge – das können sich die Besucher im Händel-Haus Halle fragen, wenn sie die neue Sonderschau des Musikmuseums anschauen. Die Ausstellung öffnet am 23. Februar unter dem Titel „Echt oder Fake? – Bei uns ist alles Original“, wie der Direktor der Stiftung, Clemens Birnbaum, sagte. „Was ist Original am Händel-Haus, das ist die Frage, die wir mit der Ausstellung stellen“, sagte Birnbaum. Wie lange sehe man etwas als Original an?

Beispiele seien die Instrumente, die zu den Sammlungen gehören. „Was ist das Originale? Sie wurden teils schon vor Jahrhunderten umgebaut. Die Cembalos etwa sind Nachbauten“, sagte Birnbaum. Anhand solcher Beispiele soll der Frage nachgegangen werden, wo der Fake beginnt. In Zusammenarbeit mit einer Künstlergruppe werde dem Publikum zudem eine Mitmach-Aktion unter dem Titel „Zeigt uns Euer Händel-Original“ geboten.

Thema der Ausstellung sei auch das Urheberrecht. „Händel wehrte sich zum Beispiel gegen Raubdrucke, die ohne seine Erlaubnis gemacht wurden“, sagte Birnbaum. Der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) wurde in Halle geboren, verbrachte aber den Großteil seines Lebens in Großbritannien. Sein Geburtshaus ist heute das städtische Musikmuseum. Laut Birnbaum kommen jährlich etwa 33 000 Besucher in das Haus. Das Thema der Sonderausstellung korrespondiere mit dem Motto der diesjährigen Händel-Festspiele. Sie stehen vom 26. Mai bis zum 11. Juni 2017 unter dem Titel „Original? – Fälschung?“. „Händel hat eigene Werke mehrmals neu gefasst, er hat Musik anderer Künstler übernommen“, sagte Birnbaum. Beispielsweise „Acis und Galatea“, dieser Stoff habe Händel viermal beschäftigt. „Davon werden zwei Fassungen beim Festival aufgeführt.“

Es gebe zwei Fassungen vom Oratorium „Messias“, die beide von Händel stammten. Andersherum werde die Oper „Germanico“ Händel zugeschrieben. „Sie ist aber nicht von ihm, der Komponist ist unbekannt“, sagte Birnbaum. Original oder Fälschung? „Die Menschen sollen sich selbst ein Urteil bilden und auf die Musik hören“, sagte Birnbaum.