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Autorin Von der Idee zur Geschichte

Vor rund sechs Jahren hat Anna Lott das Schreiben zu ihrem Hauptberuf gemacht. Sie ist Autorin von Beruf.

06.03.2020, 23:01

Bremen l  Optimismus und Heiterkeit sind die Basis ihrer Geschichten und das Konzept scheint prima aufzugehen. Ein Dutzend Bücher liegen bereits vor, erschienen bei Verlagen wie Arena, Carlsen, dtv und Esslinger. Mit „Lilo von Finsterburg“ hat die 44-Jährige eine ganz besondere Heldenfigur erfunden. Tanja Liebmann-Décombe hat sich mit ihr unterhalten.

Frau Lott, wie sind Sie auf die Idee zu der Figur Lilo von Finsterburg gekommen?

Ich wollte von einem normalen Mädchen erzählen, das eine höchst seltsame Familie hat. Lilos Mama ist eine Hexe und ihr Vater ist ein Vampir. Außerdem gibt es da noch den Kater Fräulein Rüdiger, der glaubt, dass er eine gefährliche Hundedame ist. Ich mag Kuriositäten, die zwar ausgedacht, aber unserem Alltag nicht ganz fremd sind.

Was meinen Sie: Warum kommen Ihre Lilo-Geschichten so gut an?

Bei Lesungen mache ich oft die Erfahrung, dass die Zuhörer während und nach der Lesung bester Laune sind – sowohl Kinder als auch Erwachsene. Von daher gehe ich davon aus, dass es der Humor und eine große Portion Lebensfreude ist, die so begeistern.

Lässt sich mit Lilo etwas lernen?

Lilo ist vom Charakter her heiter und optimistisch. Diese grundsätzliche Haltung findet man bei den meisten meiner Figuren, die ich entwickelt habe. Ich schreibe nicht, um Kindern etwas beizubringen. Aber vielleicht lernen sie mit meinen Figuren ja das: Gebt nicht auf, verliert nicht den Mut – für jedes Problem gibt es eine Lösung.

Schwingt da auch etwas von Ihnen selbst und Ihrer eigenen Haltung mit?

Auf jeden Fall. Ich wollte schon als kleines Mädchen Autorin werden, aber mir wurde immer wieder gesagt, dass man vom Schreiben nicht leben kann. Ich habe mich davon aber nicht entmutigen lassen, ganz im Gegenteil.

Sie haben schon als Kind Geschichten geschrieben?

Ja. Ich habe schon früh mit Begeisterung Bücher gelesen und sehr viel Tagebuch geschrieben.

Ihnen geht das Schreiben also leicht von der Hand?

Grundsätzlich ja, aber nicht immer. Ich vergleiche es immer mit dem Sport: Er ist anstrengend und mit mancher Durststrecke verbunden, aber macht zugleich höllisch viel Spaß. Vorausgesetzt, man mag Sport!

Haben Sie auf Ihren Erfolg hingearbeitet?

Ja. Unter anderem habe ich Theater- und Literaturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kindermedien studiert, im Fernsehen und Radio als Journalistin gearbeitet, viel Theater gespielt und eine Drehbuch- sowie eine Clownsausbildung gemacht, also eine Menge übers Geschichtenschreiben gelernt.

2014 habe ich mir dann gesagt: „So, jetzt mache ich das Schreiben zu meinem Haupt-Beruf.“ Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Zur Autorin:

Seit 2019 ist die Kinderbuchautorin Anna Lott auch Lehrbeauftragte an der Universität Bremen. Dort hilft sie Studierenden, ihren Stärken auf die Spur zu kommen und spielerisch Geschichten zu entwickeln.