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John-Sinclair-Autor glaubt nicht an Gespenster

20.01.2015, 15:49

Köln - Helmut Rellergerd (69), der Erfinder des Geisterjägers John Sinclair, ist noch nie in Großbritannien gewesen - obwohl sein Held in London arbeitet.

"Ich habe alles hier liegen: Stadtpläne, Autokarten, alles", sagte der Autor, der am Sonntag (25. Januar), seinen 70. Geburtstag feiert, der Deutschen Presse-Agentur. "Und ich habe mir immer gesagt: Wenn du erst mal in London gewesen bist und du schreibst dann über eine Straße oder einen Stadtteil, dann geht dir immer sofort die Realität durch den Kopf und dann kriegst du das vielleicht gar nicht mehr so hin." Dieses Jahr werde er allerdings erstmals eine Kreuzfahrt rund um Großbritannien machen.

An Gespenster und andere übernatürliche Erscheinungen glaube er nicht, betonte der Autor von mehr als 2000 Romanen am Dienstag. "Ich geh\' auch nachts übern Friedhof." Die John-Sinclair-Reihe schreibt Rellergerd seit mehr als 40 Jahren unter dem Pseudonym Jason Dark. Nach wie vor besitzt er keinen Computer, sondern tippt alles in eine alte Schreibmaschine in seinem Haus in Bergisch Gladbach bei Köln.

Seine Ideen bezieht Rellergerd aus dem Alltag. "Neulich kamen wir aus meiner Heimatstadt Dortmund zurück, und da fuhr hinter uns ein Leichenwagen her. Das ist natürlich \'ne wunderbare Idee für einen Roman." Der hieß dann: "Leichenwagen zur Hölle". Im übrigen führe er ein völlig unspektakuläres, geradezu spießiges Leben. Rellergerd ist seit 44 Jahren verheiratet und hat zwei Enkelkinder. Sein zehn Jahre alter Enkelsohn will auch Schriftsteller werden und hat sich deshalb zu Weihnachten 500 Blatt Papier gewünscht - für die Schreibmaschine.