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Biografie Ein Leben für Insekten: Maria Sibylla Merian

Sie war eine aufregend moderne Frau im 17./18. Jahrhundert, Künstlerin und Forscherin zugleich.

04.01.2017, 15:39

Berlin (dpa) - Schon als dreizehnjähriges Mädchen erwärmte sich Maria Sibylla Merian (1647-1717) für ein ungewöhnliches Hobby: Sie sammelte und fütterte Raupen.

Von ihrem Vater, einem berühmten Kupferstecher, hatte sie zudem die Kunst des Zeichnens gelernt. Aus beiden Leidenschaften machte sie ein einträgliches Geschäft. In ihrer Biografie präsentiert Barbara Beuys die Künstlerin als eine aufregend moderne Frau, die noch mit 52 Jahren eine abenteuerliche Forschungsreise nach Surinam unternahm.

Auch wusste Maria Sibylle Merian ihre wissenschaftliche Arbeit zeitlebens bestens zu vermarkten, etwa in dem Buch "Der Raupen wunderbare Verwandlung". Zudem war sie eine Meisterin im Networking. Doch auch irritierende Aspekte weist das Leben der Forscherin auf. So unterwarf sie sich fünf Jahre lang den dogmatischen Regeln einer radikalreligiösen Kommune. Ihre Ehe zerbrach darüber. Auch die Mitarbeit ihrer Tochter, die sie nach Surinam begleitete, unterschlug sie vollkommen. Beuys erwähnt diese negativen Aspekte, ohne moralisch zu werten.

- Barbara Beuys: Maria Sibylla Merian. Künstlerin, Forscherin, Geschäftsfrau, Insel Verlag, Berlin, 285 Seiten, 18,95 Euro, ISBN 978-3-458-31680-0.