Lebenshilfe-Literatur Ein Ratgeberbuch fürs Alltagsglück: „Die Not-To-Do-Liste“
Man könnte ewig dem Glück hinterherjagen. Rolf Dobelli findet, es ist leichter und besser, Dinge zu vermeiden, die ein gutes Leben zunichtemachen. Die für ihn 52 wichtigsten hat er aufgeschrieben.
Berlin - Lernen von den Besten, Erfolgreichsten, Glücklichsten – das ist das Prinzip vieler erfolgreicher Ratgeberbücher. Sie geben die Tipps derjenigen, die es geschafft haben. Also den positiven Dreh: Tu dies, mach das, denk so, dann klappt es mit dem Traum. Der Schweizer Autor Rolf Dobelli macht es in seinem neuen Ratgeber bewusst andersherum: Er schreibt „Die Not-To-Do-Liste“.
Diese umfasst 52 Punkte auf 352 Seiten. Viele der Tipps liegen auf der Hand. Man könnte sich beim Durchblättern dabei ertappen, ein paar Kapitel schon allein wegen ihrer Überschrift wie „Trinken Sie sich ins Elend“, „Heiraten Sie falsch“, „Flippen Sie aus im Straßenverkehr“ auslassen zu wollen. Auch Dobelli stellt klar: „Ja, es steckt wenig Originalität in den selbst verschuldeten Dramen.“
Doch sie erinnern daran, wie man mit einem besonnenen, sozialen und zuverlässigen Verhalten ein gutes Leben führen kann. Und genau das ist eben zugleich die Stärke dieses Ratgebers.
Kein Buch mit Heilsversprechen
Es gibt nicht wie viele andere Bücher dieser Art Heilsversprechen wie den Riesenerfolg oder die immerwährende Glückseligkeit. So was ist oft auch nicht schaffbar - einleuchtend erfasst mit diesem das Buch einleitenden Zitat von US-Milliardär Charlie Munger: „Sag mir, wo ich sterben werde, und ich werde nie dorthin gehen.“
„Die Not-To-Do-Liste“ ist ein bodenständiger, pragmatischer und realistischer Ansatz. Sie umfasst die gängigen Dummheiten, die man so anstellen kann, und führt leicht lesbar aus, warum man besser dran ist, diese nicht zu machen. Damit tut sich dem Autor zufolge der richtige Weg automatisch vor uns auf - Schicksalsschläge und Elende wie Krankheiten, Krieg, Katastrophen mal außen vor gelassen.
Ein Rat leuchtet dabei besonders ein: sich etwas Spaß zu gönnen. Denn wie Dobelli klarstellt: „Und da in hundert Jahren ohnehin niemand mehr über Sie sprechen wird, sollte es auch keine Rolle spielen, wenn Sie das Leben schon heute etwas ausgelassener angehen.“