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Über die Kultur der Maßlosigkeit

23.09.2014, 16:42

Frankfurt am Main - Manche Eiscafés haben heutzutage mindestens 40 verschiedene Eissorten im Angebot, darunter so abgedrehte Varianten wie Gurke-Zimt oder Ziegenmilch-Erdbeere.

Unsere Autos werden von Jahr zu Jahr größer, obwohl der Platz in den Städten immer knapper wird. Wir alle besitzen an die 10 000 Dinge, die unsere Wohnungen verstopfen. Während wir früher nur wenige Menschen gute Freunde nannten, sammeln wir jetzt auf Facebook gleich hunderte.

Mehr, größer, schneller scheint ein Gesetz unserer Zeit zu sein - oder doch nicht? Der Journalist Jörg Schindler ("Die Rüpel-Republik") stellt in seinem neuen Buch "Stadt, Land, Überfluss" unseren exzessiven Lebensstil in Frage. Ob Medizin, Körperkult, Arbeit, Shoppen oder Kommunikation - überall registriert er eine Kultur der Maßlosigkeit, uns und unserer Umwelt zum Schaden.

Obwohl der Autor auch einige interessante Querdenker, Aussteiger und Rebellen zu Wort kommen lässt, bietet er doch insgesamt wenig Neues. Er fasst zusammen, was so ähnlich andere vor ihm schon zu Papier gebracht haben.

- Jörg Schindler: Stadt, Land, Überfluss. Warum wir weniger brauchen als wir haben, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 240 Seiten, 14,99 Euro, ISBN 978-3-596-19888-7.