1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. DSDS-Gewinner rechnet mit Bundesregierung ab

Corona-Krise DSDS-Gewinner rechnet mit Bundesregierung ab

Alexander Klaws fühlt sich in der Corona-Krise allein gelassen. In einem Facebook-Post rechnet der DSDS-Gewinner mit der Bundesregierung ab.

Von Christoph Carsten 01.03.2021, 16:01

Hamburg l In der Kulturbranche brodelt es. Viele Künstler und Kulturschaffende sind seit Monaten ohne Einnahmen, fühlen sich in der Pandemie von der Politik schlicht allein gelassen. Jetzt hat sich DSDS-Gewinner Alexander Klaws in einem emotionalen Facebook-Post zu Wort gemeldet. Darin schildert er seine Situation als Künstler im Lockdown und geht hart mit der Bundesregierung ins Gericht.

"Es ist, als lebe man als Künstler dieser Tage in einer Art Paralleluniversum, in dem man von der Politik als systemirrelevant zur Seite geschoben bzw. komplett ignoriert wird", schreibt der 37-Jährige in dem Text, den er am Freitag auf Facebook geteilt hat. Künstler, Musiker und andere Menschen aus der Veranstaltungsbranche befänden sich seit 365 Tagen im Lockdown. Die Ignoranz und fehlerhafte Außendarstellung der verantwortlichen Politiker mache ihn wütend.

Viele Hilfen würden bei denen, die sie benötigen, nicht ankommen, fährt Klaws fort. Sie würden schlicht durch das Raster fallen. "Wir leben doch angeblich in einem Sozial-Staat - was ist denn bitte 'sozial' daran, den Künstlern und Arbeitern in der Veranstaltungsbranche, seit 1!!! Jahr die Arbeit zu verbieten, ohne ihnen im Gegenzug gerechte, finanzielle Hilfen anzubieten?! Und zwar für JEDEN!", schreibt der DSDS-Gewinner.

Künstler hielten zum Schutz der Allgemeinheit und vor allem zur politischen Unterstützung die Füße still, heißt es weiter. Doch dafür würden er und seine Kollegen jetzt, wenn überhaupt, mit Arbeitslosengeld abgespeist.

Wie sein Kollege Till Brönner schon gesagt habe, gehe es nicht um Bereicherung der Kulturschaffenden, sondern um Gerechtigkeit. Der Jazz-Musiker Brönner hatte seinem Ärger über die Vernachlässigung der Kultur in der Corona-Politik im Oktober vergangenen Jahres mit einem viel diskutierten Video in den sozialen Netzwerken Luft gemacht.

Alexander Klaws wendet sich mit seiner Wutrede nun direkt an die Bundesregierung. "Warum gibt es keine prozentualen Hilfen gemessen an den 2 Jahren vor Corona [...] oder was man zB. während Corona verdient hätte", klagt er. Stattdessen gebe die Politik viel Geld für Dinge wie die Corona-Warn-App aus, die sowieso nicht funktioniere. Auch die Bevorzugung des Profi-Fußballs geht dem Sänger und Schauspieler gegen den Strich. "In meinen Augen leider kein Sozialstaat, sondern ein Haufen überbezahlter Schlafmützen", lautet das vernichtende Fazit des 37-Jährigen.

Der Facebook-Post schließt mit dem Appell: "Liebe Regierung! Handelt endlich menschlich - bietet Alternativen an, wie man lernt MIT dem Virus zu leben, und vergeudet nicht noch mehr Zeit und unser Geld." Er sei weder Verschwörungstheoretiker noch grundsätzlicher Regierungskritiker, für ihn und viele andere Künstler sei das Maß allerdings voll.

Mit seinem emotionalen Aufschrei scheint Alexander Klaws einen Nerv getroffen zu haben. Mehr als 25.000 Menschen klickten bei dem Post bis dato auf "Gefällt mir", fast 3000 Kommentare finden sich unter dem Text. Darunter auch einige von prominenten Kollegen, die dem Musiker ihre Unterstützung zusagten. "Danke für die Solidarität, lieber Alexander Klaws!", schreibt etwa Sängerin Nina Hagen.

Alexander Klaws erlangte 2003 als Sieger der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" Bekanntheit. Seine Debütsingle "Take Me Tonight" verkaufte sich mehr als eine Million mal. Darüber hinaus arbeitet Klaws als Schauspieler und Musical-Darsteller.