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Coronavirus Pause statt Party in New York

Das New Yorker Metropolitan Museum wird 150. Wie wird gefeiert - wenn überhaupt?

12.04.2020, 05:00

New York (dpa) l Zahlreiche Partys, viele neue Werke und große Jubiläumsausstellungen: Zum 150. Jahrestag seiner Gründung am Montag hatte das New Yorker Metropolitan Museum ein riesiges Programm geplant. Das Jubiläum sei „ein Anlass, die Errungenschaften zu feiern, die uns zu diesem Moment gebracht haben – und zu zeigen, wo wir hin wollen“, hatte Direktor Max Hollein vor Journalisten im vergangenen Jahr gesagt. Dazu gab es Kekse mit dem Jubiläumslogo aus Zuckerguss: „The Met 150“. Aber dann kam die Corona-Pandemie, und nun ist das Museum am New Yorker Central Park an seinem Ehrentag geschlossen.

„Die Schließung des Museums war natürlich ein emotionaler Moment für uns“, sagt Max Hollein, seit 2018 Direktor des „Met“. „Als Institution, die im Jahr über sieben Millionen Besucher begrüßt, war uns aber sofort klar, dass wir entschieden reagieren mussten, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Öffentlichkeit zu gewährleisten, und unseren Beitrag zu leisten, die Verbreitung des Virus zu minimieren. Dass dies in unserem Jubiläumsjahr passiert, ist schade, aber nicht zu ändern.“ Die Veranstaltungen sollen nachgeholt, die Jubiläumsausstellungen verschoben werden. Die Kunst bleibt soweit wie möglich online zu sehen.

Das Met war das erste große New Yorker Museum, das Anfang März, als die Infektionszahlen auch in der Millionenmetropole New York immer weiter nach oben schnellten, seine Türen schloss. Das sei auch aus dem Bewusstsein heraus geschehen, dass das Met eine Führungsposition innerhalb der Museumswelt habe, sagt Hollein. „So wird es auch bei der Wiedereröffnung sein. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir wohl vor Juli nicht öffnen. Und selbst dann werden es veränderte Verhältnisse sein.“

Gegründet wurde das Met 1870 mit „einigen Menschen, einer Idee, aber keiner Kunst – und noch nicht einmal einem Gebäude“. Eine Gruppe von Amerikanern unter Leitung des Rechtsanwalts John Jay hatte sich in Paris inspirieren lassen und wollte für ihre Heimat ein Museum für Kunst und Bildung schaffen. 1880 eröffnete das Met dann am heutigen Standort am Central Park in Manhattan und erweiterte seine Sammlung über die Jahrzehnte immer weiter.

Heute hat das Museum mehr als 2000 Mitarbeiter, 1,5 Millionen Ausstellungsobjekte aus den vergangenen 2000 Jahren.