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Die Promi-Geburtstage vom 11. September 2015: Brian De Palma

Er kennt sich bestens mit Angst und Action aus - zumindest hinter der Kamera. US-Regisseur Brian De Palma hielt Zuschauer mit Carrie - Des Satans jüngste Tochter und Mission: Impossible in Atem.

Von Barbara Munker, dpa 10.09.2015, 23:01

Los Angeles (dpa) - Es ist das passende Geburtstagsgeschenk für einen Filmemacher. Heute wird US-Regisseur Brian De Palma 75 Jahre alt. Zwei Tage vorher ehrte ihn das Filmfestival in Venedig mit dem Jaeger-LeCoultre Glory to the Filmmaker Award.

Der wird an Regisseure vergeben, die mit ihren Werken das Kino der Gegenwart auf besondere Weise geprägt haben. Seine Werke sind eine Augenweide und zugleich ein Spiel, das Filmliebhaber quält, lobte vorab der Direktor des Filmfestivals, Alberto Barbera.

Treffende Worte: De Palma, der Alfred Hitchcock als sein großes Idol nennt, schockte die Zuschauer mit Filmen wie Carrie - Des Satans jüngste Tochter, Dressed to Kill und Scarface. Oft mischt er Sex, Erotik und Gewalt mit fesselnden Bildern und etwas Humor. Man müsse dem Zuschauer auch in einem Thriller erlauben, mal zu lachen und kurz zu entspannen, erklärte er einmal in einer Podiumsdiskussion.

Der gewöhnlich publikumsscheue Regisseur gibt mit 75 Jahren mehr von sich preis. In Venedig feiert der Dokumentarfilm De Palma der Regisseure Noah Baumbach (45) und Jake Paltrow (39) Premiere. Der Thriller-Meister läßt damit erstmals einen umfassenden Einblick in seine Arbeit und sein Leben zu. De Palma gilt als Mentor für jüngere Kollegen, wie Baumbach und Wes Anderson (46). Er selbst erinnert sich gerne an seine Anfänge in Hollywood zurück.

In den 1960er Jahre habe er sich ständig mit Kollegen wie Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Steven Spielberg und George Lucas ausgetauscht. Er würde diese Bruderschaft vermissen, erzählt De Palma.

Robert De Niro hat ihm seinen Karrierestart zu verdanken. 1968 holte der Regieneuling den damals unbekannten Schauspieler für Grüße vor die Kamera. Der Streifen über Sex und Krieg, der das Schicksal dreier junger Vietnamkriegsgegner erzählt, wurde bei den Filmfestspielen in Berlin prompt mit einem Silbernen Bären belohnt. 

Wenige Jahre später schockierte er mit dem Horrorthriller Die Schwestern des Bösen. Darin beobachtet eine junge Frau einen Mord im Nachbarhaus, perfekter Voyeurismus à la Hitchcocks Das Fenster zum Hof.

Mit Carrie - Des Satans jüngste Tochter drehte De Palma 1976 seinen ersten Kassenhit. Für den Psycho-Horror holte er Sissy Spacek und John Travolta vor die Kamera. Seiner damaligen Ehefrau, Schauspielerin Nancy Allen, schrieb er in dem Thriller Dressed to Kill (1980) die Rolle einer Prostituierten auf den Leib. Al Pacino glänzte in dem Gangsterdrama Scarface als skrupelloser Kleingauner, der als Drogenmafioso Karriere macht.

In The Untouchables - Die Unbestechlichen versetzte er De Niro, Sean Connery und Kevin Costner zurück in Al Capones 1930er Jahre. Connery gewann seinen bisher einzigen Oscar als bester Nebendarsteller. Michael J. Fox und Sean Penn gab er die Hauptrollen in Die Verdammten des Krieges (1989).

Vor knapp 20 Jahren gelang ihm sein größter Hollywood-Coup. In Mission: Impossible schickte er Tom Cruise als Agent Ethan Hunt auf Verbrecherjagd. Das High-Tech-Spektakel überzeugte mit spannenden Actionszenen und glänzender Kameraführung.

Mit seinen letzten Filmen kam De Palma bei Kritikern und Publikum weniger gut an. The Black Dahlia (2006) über den brutalen Mord eines Filmsternchens im Los Angeles der 1940er Jahre bekam trotz Starbesetzung mit Scarlett Johansson und Hilary Swank nur mittelmäßige Kritiken. Auch der Thriller Passion (2013) mit Noomi Rapace und Rachel McAdams um die Machtspiele von zwei Frauen war eher blass als leidenschaftlich.

Arbeitet der Regisseur mit 75 Jahren an seinem nächsten Film? Zu einer entsprechenden Anfrage der Deutschen Presse-Agentur wollten sich De Palma und sein Management nicht äußern.