1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Musik, Theater und Worte

Domfestspiele Musik, Theater und Worte

Liedermacher Wolf Biermann wird am Abend des 17. Mai die Magdeburger Domfestspiele eröffnen. Ein Blick auf das Programm der neunten Auflage.

Von Grit Warnat 24.03.2017, 00:01

Magdeburg l Als der gotische Dom St. Mauritius und Katharina im Jahr 2009 für seine 800 Jahre gefeiert wurde, fanden erstmals die Domfestspiele statt. Damals hatten die Evangelische Domgemeinde und der Stadtmarketingverein Pro M das Kulturprojekt ins Leben gerufen. Stadtmanager Georg Bandarau, damals einer der Gründungsväter, sieht heute mit Freude auf das zurück, was sich da mit all den Jahren entwickelt hat. Künstler wie Miroslav Nemec, bekannt als Tatort-Kommissar Ivo Batic, Startrompeter Ludwig Güttler, Schauspieler Ben Becker waren zu Gast. Im letzten Jahr gab es als Marketing-Auszeichnung den German Brand Award in der Kategorie Kultur.

Und jetzt? Es geht weiter. Das Programm für die neunte Auflage der Festspiele steht fest. Wolf Biermann wird sie eröffnen, mit dem Ensemble KONbarock werden sie beendet. Und zwischen Auftakt am 17. Mai und Ende am 21. Mai gibt es Musik, Theater und Worte.

Bandarau will sich nicht festlegen, was denn besonders heraushebenswert wäre. Er hält das Faltblatt mit den Veranstaltungen in den Händen und spricht von einem vielfältigen Programm, bei dem man auch wieder Wert darauf gelegt habe, dass nicht nur prominente Namen unter den Gästen zu finden sind, sondern auch regionale Künstler. „Viele Besucher sind uns deshalb treu geblieben“, sagt er.

Wenn Bandarau von den hiesigen Gästen spricht, dann meint er den Kinder- und Jugendchor der Landeshauptstadt und den Mädchenchor Wernigerode, die gemeinsam ein Konzert geben werden, die Turmbläser, das Ensemble KONbarock und Solisten des Telemann-Konservatoriums sowie den Kinderchor der Evangelischen Domgrundschule, der zum Domkindertag am 18. Mai singen wird. Im vergangenen Jahr fiel diese Einladung auf den Internationalen Kindertag. 1000 Mädchen und Jungen hatten Musik und Puppenspiel im Dom erlebt.

Die Zugpferde der Domfestspiele sind Liedermacher Wolf Biermann, Schauspielerin Claudia Michelsen sowie die Musiker Michael Wollny und Vincent Peirani.

Biermann, der im Gespräch mit dem „Zeit“-Journalisten Andreas Öhler sein Buch „Warte nicht auf bessre Zeiten“ vorstellen wird, ist bereits so gut gebucht, dass die Lesung auf 500 Karten aufgestockt wurde.

Lesend und nicht als taffe, raubeinige „Polizeiruf 110“-Kommissarin ist Claudia Michelsen zu erleben. Die Grimme-Preisträgerin wird sich den Schwestern Emily, Anne und Charlotte Brontë und ihren leidenschaftlichen Romanheldinnen widmen, musikalisch begleitet von Samuel Lutzker am Violoncello.

Und dann gibt es auch wieder Jazz im Dom. Der deutsche Pianist Wollny, vielfacher Echo-Preisträger, und der französische Akkordeonist Peirani, ebenfalls angesagter Jazzmusiker in seinem Heimatland, haben sich 2012 als Gespann zusammengefunden und sehen sich als Tandem. So ist nicht nur ihr neues Album überschrieben, sondern auch ihr Auftritt in Magdeburg.

„Für jeden ist etwas dabei“, sagt Domprediger Jörg-Uhle-Wettler. Als Neuer im Amt begleitet er erstmals die Domfestspiele. Der Dom brauche kulturelle Lebendigkeit, sagt er. „Er ist nicht nur ein musealer Ort.“ Die zehnten Festspiele seien deshalb schon in Vorbereitung.

Karten für alle Veranstaltungen gibt es bei den biber-ticket-Verkaufsstellen und unter der Hotline (0391)599  97  00.