Morgen beginnen die 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes / Aus Deutschland läuft nur Film von Akin außer Konkurrenz Eine Mischung aus Autorenkino und vielen Hollywood-Stars
Cannes (epd) l Morgen beginnen die 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes. In den folgenden zehn Tagen feiern an der Côte d\'Azur einige der am heißesten erwarteten Filme des Jahres ihre Premiere. Die vom italienischen Regisseur und Schauspieler Nanni Moretti angeführte Jury wird bis zum 27. Mai darüber entscheiden, welcher davon die begehrte Goldenen Palme bekommt.
Die Auswahl der 22 Kandidaten für die Goldene Palme bietet auf den ersten Blick ein vielversprechendes Bild und liest sich wie das Best-of des aktuellen Weltkinoschaffens: Mit dem Österreicher Michael Haneke, der für seinen Film "Das weiße Band" vor drei Jahren die Goldene Palme gewann, sowie dem Iraner Abbas Kiarostami, dem Briten Ken Loach und dem Rumänen Cristian Mungiu sind allein vier Regisseure vertreten, die schon einmal den höchsten Preis des Festivals entgegennahmen.
Die manchmal überraschende Verbindung von hochwertigem Autoren-Kino und attraktiven Schauspielstars gehört seit jeher zu den Stärken des Festivals von Cannes.
So passt es bestens, dass mit Kristen Stewart neben Robert Pattinson auch der zweite "Twilight"-Star vertreten sein wird, in einem heiß gehandelten Werk, nämlich der lang erwarteten Verfilmung des legendären Jack-Kerouac-Romans "On the Road" durch den Brasilianer Walter Salles ("Central Station"). Außer Stewart spielen dort noch Kirsten Dunst (im Vorjahr in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet), Amy Adams, Viggo Mortensen, Sam Riley und Steve Buscemi mit. Als Großereignis für den Roten Teppich vor dem "Palais Lumiere" wirft insbesondere der Film "Killing Them Softly" des Australiers Andrew Dominik seine Schatten voraus, dazu wird nämlich Hauptdarsteller Brad Pitt mit Lebensgefährtin Angelina Jolie erwartet. In den Trend zum Überhang an Schauspiel-Glamour fügt sich auch der "Moonrise Kingdom" von Wes Anderson, mit dem morgen das Festival eröffnet wird.
An Themen und Genres deckt das Programm in diesem Jahr ein ungewöhnlich weites Spektrum ab: Vom Drama über den Thriller bis zur Komödie ist alles dabei. Nicht vertreten hingegen ist das deutsche Kino, das einmal mehr im Cannes-Wettbewerb durch Abwesenheit glänzt. Als schwacher Trost kann gelten, dass immerhin Fatih Akin seinen Dokumentarfilm "Der Müll im Garten Eden" außer Konkurrenz zeigt.