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Festival Filmkunsttage locken nach Magdeburg

40 Filme in acht Städten Sachsen-Anhalts, Wettbewerbe und Begegnungen mit Schauspielern und Regisseuren - die 8. Filmkunsttage laden ein.

Von Grit Warnat 10.10.2018, 01:01

Magdeburg l Nicht nur die Landwirtschaft hat unter der Hitze in diesem Sommer gelitten. Auch die Kinos. Die wochenlangen warmen Abende zogen die Menschen eher in Bäder und an Seen als in die Lichtspielhäuser. Doch mit dem Herbst beginnt auch wieder die Kinozeit. Traditionell gibt es im Oktober in Sachsen-Anhalt die Filmkunsttage. Am kommenden Dienstag startet in Magdeburg die achte Auflage. 40 Filme stehen in acht Städten auf dem Programm.

Im Wettbewerb Langfilm konkurrieren sechs Filme. Keiner ist bisher im Kino angelaufen. „Aggregat“, „Dark Eden“, „Idioten der Familie“, „Liebesfilm“, „Reise nach Jerusalem“ und „Von Bienen und Blumen“ sind im Wettbewerb zu sehen. „Wir hatten so viele Einreichungen wie noch nie“, sagt Frank Salender vom veranstaltenden Filmkunst e. V. Sein zahlenmäßig bescheidenes Team hatte sich im Vorfeld 35 Filme angeschaut, ebenso 70 Kurzfilme. Sechs der Kurzstreifen gehen nun ins Rennen um einen der Filmkunstpreise, die im Laufe des Festivals vergeben werden. Um die Vorab-Arbeit bewältigen zu können, kündigt Salender für das kommende Jahr eine Sichtungskommission an.

Kein Zweifel: Das Festival hat an Renommee gewonnen. Nicht nur die vielen Einreichungen wertet der Cineast als gutes Zeichen. Die Stadt Magdeburg hat das Preisgeld für den Wettbewerb Langfilm auf 5000 Euro angehoben – eine Verdoppelung. Salender: „Mit dem Preisgeld können wir zu anderen Festivals der Filmbranche aufschließen.“

Auch zur achten Auflage setzt der Verein mit seinen vielen Partnern auf ambitioniertes Kino. Zudem reisen Regisseure und Schauspieler in die Kinos, um mit den Besuchern über ihre Filme und Rollen ins Gespräch zu kommen. Mehrere der im Langfilm-Wettbewerb vertretenen Regisseure wie Lucia Chiarla haben ihr Kommen zugesagt, zudem die Preisträger Milan Peschel und Lilith Stangenberg.

Peschel wird mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten und einer Hommage für seine Verdienste um das deutsche Filmschaffen gewürdigt. Vier Filme zeigen Peschels schauspielerische Facetten, darunter „Halt auf freier Strecke“ und „Der Hauptmann“. Der Preis in der Kategorie Nachwuchs geht an Lilith Stangenberg, die sich 2016 in dem Film „Wild“ in einen Wolf verliebte. Jetzt ist die junge, bereits vielbeachtete Schauspielerin im Wettbewerbsbeitrag „Idioten der Familie“ in der Rolle der geistig behinderten Ginnie zu sehen. Mit einer Werkschau und dem Filmpreis Spezial geehrt wird der Herstellungs- und Produktionsleiter Peter Hartwig („Halbe Treppe“, „Ohne diese Welt“).

Kein Filmkunstfestival ohne Blick auf Sachsen-Anhalt. Seit Jahren ist mit „Panorama Sachsen-Anhalt“ Mitteldeutschland eine eigene Programmreihe gewidmet. Acht Filme werden gezeigt, die in Mitteldeutschland gedreht oder durch die Mitteldeutsche Medienförderung entstanden sind, so unter anderem „Astrid“, „Familie Brasch“, „Gundermann“ und der Festival-Eröffnungsfilm „Jupiter‘s Moon“.