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Festtage Telemann-Preis für Leipziger Thomaskantor

Der Leipziger Thomaskantor Gotthold Schwarz wird mit dem Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt.

Von Grit Warnat 03.11.2017, 00:01

Magdeburg l Gotthold Schwarz ist bei den Magdeburger Telemann-Freunden ein bekanntes Gesicht. Der Sänger und Dirigent, seit 2016 Leipziger Thomaskantor, ist schon mehrfach zu Gast in der Landeshauptstadt gewesen. Er gab Konzerte zu den Telemann-Festtagen und zur traditionsreichen Reihe der kleinen, feinen Sonntagsmusiken. Schwarz kennt Telemann (1681–1767) und dessen Werk. Der Chef des Thomanerchores gilt als wichtiger Interpret der Alten Musik und als ausgewiesener Telemann-Experte. Nun wird er von Magdeburg geehrt. Gotthold Schwarz, so verkündete es gestern Magdeburgs Kulturbeigeordneter Matthias Puhle (SPD), wird zum Eröffnungskonzert der Festtage am 9. März 2018 mit dem Telemann-Preis der Landeshauptstadt geehrt.

Puhle zitierte aus der Begründung des Auswahlgremiums: Schwarz’ künstlerische Arbeit verrate „ein feinsinniges Gespür für die textbezogene Musik und einen gleichermaßen sensiblen wie exzellenten Umgang mit der Musiksprache Telemanns“.

Bescheiden zeigte sich der gebürtige Zwickauer bei der Nennung seines Namens. Er sprach von „großer Ehre und Freude zugleich“. Und er erzählte natürlich über den in Magdeburg geborenen Barockkomponisten, den er verehre und schätze, weil Telemanns Musik von so großer Vielfalt geprägt sei, dass sie einen immer wieder überraschen lasse.

Telemanns vielfältiges Werk steht denn auch im Mittelpunkt der 24. Magdeburger Telemann-Festtage, die vom 9. bis 18. März stattfinden werden und erstmals Telemanns Gespür für Literatur und Dichtkunst thematisieren. Sie warten auf mit unterschiedlichsten Vokalwerken – vom solistischen Lied über Kantaten und Arien bis hin zu Oratorien und der Oper „Richard Löwenherz“.

Zum fünften Mal schon stemmen das Telemann-Zentrum und das Theater Magdeburg zu den Festtagen eine Oper. Generalintendantin Karen Stone kündigte eine erneute Zusammenarbeit mit der Pariser Opera Fuoco an. David Stern, Gründer des Ensembles, werde die Aufführung leiten. Laut Stone ist es eine szenische Erstaufführung in heutiger Zeit. Die Magdeburgische Philharmonie wird mit Musikern der Opera Fuoco musizieren.

400 Künster aus dem In- und Ausland werden erwartet, darunter Countertenor Valer Sabadus, Oboist Albrecht Mayer, Midori Seiler (Violine), der Rias-Kammerchor und die Akademie für Alte Musik Berlin.

Puhle nannte das Musikfest einen wichtigen Baustein zur Bewerbung Magdeburgs als Europäische Kulturhauptstadt 2025. Ob die Festtage zukünftig nicht im Zwei-Jahres-Rhythmus, sondern alljährlich stattfinden, berät der Stadtrat am 9. November. Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU): „Wir sind gern bereit, gemeinsam zu gestalten.“

Der Kartenvorverkauf beginnt am 13. November. Tickets gibt es u.a. bei der biber-ticket-Hotline 0391/5999700 und allen Volksstimme-Servicestellen.