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Jazz-Konzert Ein Weltstar auf der Seebühne

Der Grammy-Award-Gewinner und Jazz-Weltstar Gregory Porter macht am Mittwoch Halt in Magdeburg. Im Gepäck hat er Jazz und Charme.

Von Dan Tebel 13.06.2017, 21:35

Magdeburg l Washington, Toronto und Oslo:  Eigentlich steht der Jazz-Weltstar Gregory Porter auf den ganz großen Bühnen und singt in den berühmtesten Philharmonien dieser Welt. Mit seinem aktuellen Album "Take me to the Alley" wird der Mann mit der schwarzen Ballonmütze am Mittwoch in der Elbestadt halten und auf der Magdeburger Seebühne sein Gesangstalent unter Beweis stellen.

Die Karriereleiter zu erklimmen, fällt dem in Bakersfield (Kalifornien) aufgewachsenen Gregory Porter scheinbar nicht schwer. Seit der Veröffentlichung seines ersten Jazz-Albums „Water“ (2011) ist er zum regionalen Chartstürmer geworden, sein zweites Album „Liquid Spirit“ (2013) verhalf ihm letztendlich zum internationalen Durchbruch. Und das stets elegant, mit viel Charme und immer im feinen Zwirn gekleidet. Im Mai 2016 brachte Porter mit „Take me to the Alley“ den langersehnten Nachfolger. Schon das kurze Reinhören offenbart die tiefe Jazz-Seele des Sängers:

Am besten auf Vinyl und mit leisem Knistern kann sich der Hörer für rund 55 Minuten zurücklehnen, der baritonen Stimme des Sängers hingeben und dem Alltag entfliehen. Der Opener „Holding On“ wickelt die Seele in eine butterweiche aber auch melancholische Wattewelt ein - Alles ist schön, egal ob draußen der Regen plätschert oder die Abendsonne langsam gen Horizont versinkt. Ein Song für jede Zeit, ein Song für immer. Im Text besungener Liebesschmerz hin oder her, die eindringliche Melodie bleibt hängen. Das Lied avanciert schnell zum Lieblingssong auf dem Album.

Bei „Take me to the Alley“, „More than a woman“, „Don‘t be a fool“ oder „Consequence of love“ beeindruckt der Amerikaner mit seinem sensiblen Gespür für Balladen. Seichte Musik für ruhige Morgenstunden oder eine ölig-soulige Stimme für einen kuscheligen Couchabend. Die Songs „Fan the Flames“ und „French African Queen“ präsentieren sich jazzig – hektisch und mit vielseitigen Instrumenten garniert, zeigt er sich hier musikalisch als Bewahrer des Genres.

Porters Versuch mit "Take me to the Alley" an „Water“ (2011) oder „Be Good“ (2012) anzuknüpfen gelingt. Ein facettenreiches und vielseitiges Album, eine tolle Stimme und eine goßartige Band schaffen eine eindrucksvolle Atmosphäre.

Wer sich dem Jazz hingezogen fühlt oder sich überzeugen will: Es gibt noch Restkarten für das Konzert im Elbauenpark. Rund 500 Karten waren am Dienstagnachmittag noch zu haben, erklärte Holger Piekacz vom Kartenhaus Magdeburg auf Nachfrage. Ungefähr 1700 Personen finden auf der Seebühne im Elbauenpark Platz.