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Filmprojekt Auf dem Weg zum Naturmonument

Das Grüne Band hat viele Gesichter. Sachsen-Anhalt will den Schutz des ehemaligen Grenzstreifens verbessern.

15.04.2019, 09:48

Magdeburg (dpa) l Jahrzehntelang teilte sie Deutschland, inzwischen ist die ehemalige innerdeutsche Grenze zu einem Naturparadies geworden. Sachsen-Anhalt will den Schutz des sogenannten Grünen Bandes ausbauen und hat dafür auch eine Imagekampagne gestartet. Der Abenteurer Mario Goldstein wanderte im vergangenen Sommer den 343 Kilometer langen Streifen in Sachsen-Anhalt entlang. Seine Erlebnisse hielt er in Bildern und Filmsequenzen fest. Am Montagabend zeigt er sie erstmals als Multivisionsshow in Magdeburg. Ein ähnliches Projekt hatte er zuvor bereits in Thüringen umgesetzt.
Auf seiner Wanderung traf Goldstein nach Angaben des Magdeburger Umweltministeriums viele Zeitzeugen wie ehemalige Soldaten und Flüchtlinge. Ihre Lebensgeschichten bilden den Kern von Goldsteins Filmprojekt. Zu Wort kommen aber auch Naturschützer, die sich für das Grüne Band einsetzen, wie das Ministerium weiter mitteilte. Im Mai tourt Goldstein mit seiner Multivisionsshow durch Sachsen-Anhalt. Sie trägt den Titel "Abenteuer Grünes Band - Vom Todesstreifen zur Lebenslinie". Goldstein selbst flüchtete im Alter von 18 Jahren aus der DDR nach Westdeutschland.
Als politisches Ziel hat Sachsen-Anhalts Landesregierung ausgegeben, das Grüne Band bis zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im Herbst als Nationales Naturmonument unter Schutz zu stellen. Die neu geschaffene Kategorie im Bundesnaturschutzgesetz gibt es seit rund zehn Jahren. Thüringen hat dieses Ziel nach langen Diskussionen bereits erreicht, im November 2018 beschloss der Landtag das nötige Gesetz. Dort verläuft mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des insgesamt rund 1400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens.
In Sachsen-Anhalt hat das Grüne Band allerdings noch Lücken. Etwa ein Drittel der Flächen sind nach Angaben des Umweltministeriums noch nicht in öffentlicher Hand. Dort wird Ackerbau betrieben oder sie gehören privaten Waldbesitzern. Das Land will deshalb Flächen aufkaufen oder tauschen. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) betonte stets, bei Konflikten sollten einvernehmliche Lösungen gefunden werden.