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Krimiserie Tatort-Tragödie zum Aufpassen

Im neuen Franken-Tatort "Ich töte niemand" geht es um Rache und Ehre. Nebenbei gibt es viele Leichen, einen Alt-Nazi und zwei tote Libyer.

14.04.2018, 23:01

Nürnberg (dpa) l Wer nicht gut aufpasst, hat diesmal beim „Tatort“ aus Franken verloren. Denn es ist eine komplizierte Geschichte über fehlgeleitete Überzeugungen, über Rache und Ehre, die Autor und Regisseur Max Färberböck in „Ich töte niemand“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) erzählt.

Der 67-Jährige war schon für die erste Ausgabe des ARD-Kultkrimis aus Nordbayern vor drei Jahren verantwortlich. Seine neue Geschichte dreht sich nur vordergründig um den brutalen Mord an zwei libyschen Zuwanderern. Eigentlich geht es um die Macht von Worten – und deren Missbrauch. Für die Hauptkommissare Felix Voss und Paula Ringelhahn (gespielt von Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel) sowie ihre fränkischen Kollegen beginnt der Krimi vergnüglich: Der inzwischen gar nicht mehr so neue Kollege Voss gibt im vierten Teil des Franken-Tatorts“ endlich seinen Einstand mit einer ausschweifenden Party in seiner Wohnung.

Der Spaß endet jäh mit einem Anruf: Ein totes Geschwisterpaar wird in einem abgelegenen Haus gefunden – bis zur Unkenntlichkeit zusammengeschlagen. „Damit werden wir berühmt“, kommentiert gewohnt trocken der Leiter der Spurensicherung, Michael Schatz – gespielt von Kabarettist Matthias Egersdörfer. Der Ziehsohn der Geschwister ist seit der grausigen Tat verschwunden.

Der junge Mann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni – ein Wunderknabe, Frauenschwarm, „Super-Moslem“, wie Voss feststellt. Er ist in die grausige Tat verwickelt – doch anders als zunächst gedacht. Max Färberböck erzählt gleich mehrere Tragödien.

Auf die Idee für die Geschichte kam Regisseur Max Färberböck durch Nachrichtensendungen, die er eines Abends sah. Bei Reden von vier internationalen Politikern habe er festgestellt, „wie sehr Worte und damit verbundene Werte für politische Zwecke missbraucht werden“.

Tatort „Ich töte niemand“, Sonntag, 20.15 Uhr, Das Erste.