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"Tatort" Kölner beenden Sommerpause

Die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) sind Sonntag im neuen "Tatort" zu sehen.

19.08.2016, 23:01

Köln (dpa) l Schreckliches Verbrechen in einem unscheinbaren Einfamilienhaus: Nachts bricht ein Unbekannter dort ein – und ermordet die Mutter und den kleinen Sohn der Familie Habdank. Die achtjährige Tochter Anna ist die einzige Zeugin – doch sie steht unter Schock und spricht seit der Tat kein Wort mehr.

Ein schwieriger Fall für die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), die an diesem Sonntag (20.15 Uhr im Ersten) im ersten aktuellen „Tatort“ nach der Sommerpause mit dem Titel „Durchgedreht“ wieder ran dürfen.

Vater Sven Habdank (Alexander Beyer) war zur Tatzeit auf Dienstreise. Hat er mit dem Mord zu tun? Bekannte schildern ihn als nicht gerade geselligen Typen, der eifersüchtig gewesen sei und seine Lebensgefährtin eingeengt habe.

Die Einschätzungen der Kommissare dazu sind unterschiedlich. „Seine Tränen eben – das war doch Reue“, meint Ballauf. Und Schenk: „Der hat geweint, weil er an seinen Sohn gedacht hat, an seine Frau! Erinnerungen, Gefühle – schon mal gehört das Wort?“ Auch was den Umgang mit der traumatisierten Anna angeht, haben der kinderlose Single Ballauf und Familienvater Schenk verschiedene Ansätze.

Anna kommt nach der Tat bei ihrer Tante Hilde und ihrem Onkel Gunnar unter. Die beiden kümmern sich liebevoll um das Mädchen. Finanziell ist es um das Ehepaar allerdings nicht gut bestellt. Das Geld reicht vorne und hinten nicht.

Auch Habdanks Beruf könnte Anlass für ein Motiv sein. Er ist Steuerprüfer, laut seinem Kollegen „ein Terrier“, der nicht lockerlässt. Das passt einigen, die Habdank auf dem Kieker hat, natürlich gar nicht in den Kram.

Infografik: Kölner ermitteln in erster Tatort-Episode nach Sommerpause  | Statista
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Leider wirkt die Handlung dieses „Tatorts“ (Buch: Norbert Ehry, Regie: Dagmar Seume) arg konstruiert. Der Zuschauer kann sich schnell denken, wer aus dem unübersichtlichen Personenkreis nur als Ablenkungsverdächtiger dient. Einer dieser Seitenstränge wird zudem recht kompliziert erzählt, ohne letztlich mit dem eigentlichen Fall zu tun zu haben – was beim Zuschauer am Ende Ratlosigkeit zurücklässt. Und die Idee, dass ein Kind als einziger Zeuge Bilder von dem malt, was es gesehen hat, und so zur Aufklärung des Falles beiträgt, ist alles andere als neu.

Somit hält sich die Spannung in der Folge „Durchgedreht“ trotz des dramatischen Beginns leider in Grenzen. Dennoch: Nach zweieinhalbmonatiger Sommerpause ist dieser „Tatort“ allemal besser als noch eine Wiederholung in der Primetime.