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"Biss zur letzten Szene": Mit Bella und Edward am Set

06.12.2012, 13:49

Hamburg - Der weltweite Hype um die "Twilight"-Saga konnte schon mal dazu führen, dass Mitglieder der Filmcrew ihre Set-Ausweise selbst unter der Dusche und im Bett trugen.

"Man musste immer seine ID-Karte dabeihaben, sonst konnte man gefeuert werden", erzählt Jean Black, Make-up-Designerin bei "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht". "Ich habe sie einfach gar nicht mehr abgelegt, so einen Horror hatte ich wegen all der Sicherheitsmaßnahmen." Ein opulenter Begleitband zum fünften und letzten Film des Vampir-Phänomens erzählt solche und andere Anekdoten aus der Filmwelt von Bella, Edward und Jacob.

Robert Abeles "Die Twilight-Saga - Biss zur letzten Szene" hat der Carlsen Verlag rechtzeitig zum finalen Leinwand-Spektakel herausgebracht. Schon Stephenie Meyers vier "Bis(s)"-Bücher - aus dem letzten Band wurden wie bei "Harry Potter" zwei Filme gemacht - erschienen in dem Hamburger Verlagshaus. Die deutschsprachigen Ausgaben allein verkauften sich mehr als zehn Millionen Mal. Weltweit haben die Geschichten der US-Autorin um Vampire und unsterbliche Liebe rund 50 Verlage veröffentlicht - die Gesamtauflage liegt bei mehr als 100 Millionen. Die "Twilight"-Filme wurden zu Kinoerfolgen.

Für deren Fans dürfte das 160 Seiten dicke Buch voller bekannter und unbekannter Filmbilder und -geschichten, Erinnerungen und Anekdoten zur Pflichtlektüre werden. Allein schon die "Standards und Richtlinien" zur Drehortabsicherung liefern einen spannenden Blick hinter die Kulissen: Je einen Bodyguard gab es für Kristen Stewart (Bella), Robert Pattinson (Edward) und Taylor Lautner (Jacob). Sämtliche Crewmitglieder bekamen ein Standardhandy ohne Aufnahmefunktion, alles andere war verboten - ein Sicherheitsdienst überwachte das. Sechs mal drei Meter große Sichtschutzwände schirmten alle Szenen vor Paparazzi und Fans ab.

Das Buch enthält Zeitpläne für die Schauspieler sowie Auszüge aus Drehbüchern und zeigt in Skizzen Designentwürfe für Kostüme und Set. Zwischen den Seiten kleben herausnehmbare Fotos und Briefumschläge, die unter anderem Nachdrucke der einst begehrten Objekte wie die Einladungen zur Premiere des ersten Films am 17. November 2008 in Los Angeles und die dafür verteilten VIP-Pässe enthalten. Der begleitende Text zu den diversen Fotos berichtet aus Regie- und Produzenten-Tagebüchern sowie Interviews mit den Stars und anderen Beteiligten - unterteilt in "Anfänge", "Komplikationen", "Entscheidungen" und "Verwandlung".

In Letzterem etwa wird ausführlich Bellas Verwandlung vom schüchternen Mädchen zur mächtigen Vampirkriegerin am Beispiel von Maske und Kostüm geschildert: mit roten Kontaktlinsen und einem Stretchkleid in auffälligem Blau fürs Vampir-Debüt. "Wenn Kristen auf eins gewartet hat, dann darauf, wie ein Vampir durch den Wald zu rasen, auf dem speziellen "magischen Teppich", auf dem die Schauspieler laufen, während er von einem Truck gezogen wird", berichtet Autor Abele, der für diverse Zeitungen und Zeitschriften über Film und Fernsehen schreibt.

Die wichtigsten "Twilight"-Daten listet er in einer Zeittafel auf - vom Casting Stewarts und Pattinsons Ende 2007 bis zu ihrer letzten gemeinsamen Szene am 22. April 2011. Der letzte Kuss im Kino nach zu vielen? Die beiden Stars stellten jedenfalls fest, dass immer mehr intime Momente in die Drehbücher hineingeschrieben wurden, je weiter die Serie fortschritt, wie Abele schreibt. "Mittlerweile knutschen wir in den Filmen andauernd rum", sagt Stewart. "Vom dritten Film an küssen wir uns fast permanent! Das erschien uns manchmal etwas übertrieben, vor allem, wenn jede Szene so endet..." Auch privat waren beide jahrelang ein Paar. Sie trennten sich allerdings vor einigen Monaten. Gerüchten zufolge sollen sie aber wieder zusammen sein.

Robert Abele: Bella und Edward: Die Twilight Saga - Biss zur letzten Szene, Carlsen Verlag, Hamburg, 160 S., 29,90 Euro, ISBN 978-3-551-58298-0