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Thüringer Bachwochen Breakdance zum Wohltemperierten Klavier

In ihrem Jubiläumsjahr warten die Thüringer Bachwochen mit namhaften
auch internationalen Künstlern auf. Dabei richtet sich das Festival an
ein breites Publikum.

Von Ute Semkat 25.01.2014, 01:17

Erfurt l Zu ihrem zehnjährigen Bestehen haben sich die Thüringer Bachwochen Gäste eingeladen, die weltweit für ausverkaufte Konzertsäle garantieren. Darunter sind Solisten wie der Geiger Daniel Hope, Barocktrompeter Robert Vanryne und Blockflötist Maurice Steger sowie der Pianist Martin Stadtfeld; von der Musikkritik werden sie alle zu den "derzeit führenden Interpreten" auf ihrem jeweiligen Instrument gerechnet. Kit Armstrong wiederum gilt als eines der hoffnungsvollsten Nachwuchstalente am Klavier.

Für den guten Klang bürgen auch renommierte Ensembles aus Berlin, London, New York, Genf und Sevilla. Der Musikliebhaber muss sich zwischen rund 70 Konzerten in drei Wochen entscheiden.

Der Verein Thüringer Bachwochen hat sich nie in Konkurrenz zum Bachfest Leipzig oder zu den Köthener Bachfesttagen gesehen. Sein Vorstandsvorsitzender Professor Silvius von Kessel setzt anders als nebenan in Sachsen auf ein breiteres Publikum als den bildungsbürgerlichen Bach-Spezialisten.

Das spiegelt sich unter anderem in Crossover-Angeboten wider wie "Red Bull Flying Bach": Die Veranstaltung in Meiningen, bei der am Gründonnerstag die Weltmeister im Breakdance zum "Wohltemperierten Klavier" tanzen werden, war binnen weniger Tage ausverkauft.

Aus der Reihe fällt auch die "Konzertstätte" Heizwerk Erfurt. Silvius von Kessel, er ist Erfurts Domorganist, schwärmt: "Diese alte Industriekathedrale ist ein ganz beeindruckender Raum, der für unser Festival geöffnet wird."

Es ist ein landesweites Musikfest, und eben die Vielzahl der Veranstaltungsorte macht die Thüringer Bachwochen so einzigartig. In diesem Jahr können die Besucher zu Konzerten in zwölf Städte und Gemeinden reisen, die alle mit dem Leben der Musikerfamilie Bach verbunden sind, darunter die bekannten Wirkungsstätten Johann Sebastian Bachs in Arnstadt, Mühlhausen und Weimar. Seine Geburtsstadt Eisenach ist mit Taufkirche und Wartburg dabei.

Eine besonders stimmige Ouvertüre bietet die Lange Nacht der Hausmusik: Am 11. April öffnen Thüringer vielerorts ihre Haustüren und lassen beim Musizieren im Familien- und Freundeskreis fremde Gäste lauschen und mitmachen.