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Dessau zeigt Weill in allen Facetten

Von Helmut Rohm 01.02.2014, 01:16

Berlin/Dessau-Roßlau l Drei Wochen vor dem Start kann der Intendant des Kurt-Weill-Festes Dessau "schon absehen, dass der Publikumszuspruch wieder sehr gut wird". Einige Konzerte, vor allem in den kleineren Spielstätten, seien bereits ausverkauft. Aber "es lohnt auf jeden Fall noch, sich um Karten zu bemühen", sagt Michael Kaufmann in Berlin.

Gut 14500 Karten stehen für das Festival vom 21. Februar bis zum 9. März zur Verfügung. 50 Veranstaltungen an 17 Orten bilden das Programm, dazu ein vielseitiges Rahmenangebot, unter anderem mit mehreren Ausstellungen. Festivalthema ist "Aufbruch - Weill die Medien". "An der Geschichte von Weill ist auch die Entwicklung des Rundfunks nachvollziehbar", erklärt Michael Kaufmann.

Orchester der Komischen Oper erstmals Gast beim Weill-Fest

So war etwa das Berliner Requiem 1928 ein Auftrag des Rundfunks an Kurt Weill (1900-1950). Das Werk gibt auch dem Konzert am 25. Februar den Titel. Zum ersten Mal ist damit das Orchester der Komischen Oper Berlin zu Gast beim Festival in der Geburtsstadt des Komponisten. "Unser Anliegen ist es, die Musik, die Kultur der 1920er/30er Jahre in Berlin wieder zum Leben zu erwecken", beschreibt Orchestermanager Andreas Moritz ein Selbstverständnis der Berliner Bühne.

"Es ist super, dass das Festival immer wieder die stilistische Bandbreite Weills zeigt, der ja keine Unterscheidung von E- und U-Musik kannte", sagt Nicolai Thärichen. Gemeinsam mit Peter Weniger macht er auf den Auftritt des Large Ensembles vom Jazz-Institut Berlin am 27. Februar in der Halle des Elbe-Werks Roßlau neugierig. "Berlins beste Band" spielt Weill-Arrangements der Studenten und eigene Kompositionen. Erklingen werden auch die Klassiker "Speak Low" und "Septembersong", Hits von Weill, die durch das Radio bekannt worden. Besonderes Radio gibt es übrigens beim Kurt-Weill-Fest mit dem Jugendprojekt WeillFM.

Auf elf ganz verschiedene Auftritte freut sich GMD Antony Hermus, der mit der Anhaltischen Philharmonie in diesem Jahr Artist-in-Residence ist. 650000 Euro stehen als Etat für das international hochkarätig besetzte Festivalprogramm zur Verfügung.