1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Der Traum vom Nobelpreisträger als Gast

Literaturhauses Magdeburg Der Traum vom Nobelpreisträger als Gast

29.03.2014, 01:21

Magdeburg l Für den Trägerverein des Literaturhauses Magdeburg sind zehn Jahre eine gute Zeit, um zurückzublicken, nach vorn zu schauen und über die ein oder andere Veränderung nachzudenken.

Erste große Nachricht: Gisela Zander wird ab dem 1. April nicht mehr Leiterin des Literaturhauses sein. Die 63-Jährige gibt ihren Posten an Ute Berger (53) ab, ihre bisherige Stellvertreterin. Neu im Team ist Claudia Behne. Die 31-jährige Sprachwissenschaftlerin soll als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Team verstärken.

Das klingt nach sehr viel Neuem, doch Wolfgang Domhardt, Leiter des Trägervereins des Literaturhauses, hakt ein: "Beim Trägerverein bleibt aber alles beim Alten."

Keine Zukunftsangst um Literaturhaus Magdeburg

Sie sind auch die eigentlichen Jubilare - der Trägerverein und Wolfgang Domhardt. Vor zehn Jahren hat er sich quasi anwerben lassen. "Damals wurde das Literaturhaus aus der Stadt ausgegliedert. "Um die Institution zu erhalten, wurde der Trägerverein gegründet, damit eine finanzielle Absicherung möglich ist."

Domhardt wurde Vorsitzender des Vereins und kümmert sich seitdem um alle finanziellen Belange, die für die Existenz des Literaturhauses nötig sind. "Wir haben viel umsetzen können, und schon so manch namenhafte Schauspieler wie die "Tatort"-Kommissarin Eva Mattes zu Lesungen eingeladen. Solche Veranstaltungen ziehen immer ein sehr großes Publikum an." Dennoch, ergänzt Domhardt, dürfe man nicht vergessen, dass nicht alles auf das Engagement des Trägervereins zurückzuführen sei. "Wenn uns die Stadt Magdeburg nicht so kräftig unterstützen würde, könnten wir uns vieles gar nicht leisten."

Ein rundum positives Fazit nach zehn Jahren gemeinsamer Arbeit, darin sind sich alle einig. Zukunftsängste haben sie nicht, die Lust am Lesen sei bei Jung und Alt nach wie vor da, egal, ob im klassischen Buch oder in der modernen E-Book-Variante.

Ausstellung zum Ersten Weltkrieg geplant

Was bleibt, ist die Frage nach dem Zukunftstraum. Wolfgang Domhardt hat da schon sehr genaue Vorstellungen: "Künstler wie Daniel Kehlmann nach Magdeburg zu holen, das wäre toll!" Autoren wie Kehlmann ("Die Vermessung der Welt") sind teuer, "aber ich versuche es trotzdem". Ähnlich denkt auch Ute Berger: "Autoren hier zu haben, die talentiert sind, hier lesen und zwei Jahre später den Nobelpreis erhalten, das wäre toll."

Gisela Zander möchte sich ab April um das Literaturhaus-Archiv kümmern. "Ich suche nach Aufzeichnungen darüber, wie die Magdeburger auf den Ersten Weltkrieg reagiert haben. Ich hoffe, dass wir entsprechende Notizen oder ähnliches finden. Daraus soll dann eine Ausstellung entstehen." Bescheiden träumt Claudia Behne, "weil ich noch nicht so lange da bin. Mein persönlicher Wunsch ist es, mich hier gut einzuarbeiten. Für das Literaturhaus wünsche ich mir spannende Projekte, die ich begleiten darf."