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Axel-Springer-Nachwuchspreis "Hoffnung einer ganzen Branche"

Als "Vorbild für viele tausend Lokaljournalisten" hat Jörg Quoos,
Chefredakteur der Zeitschrift "Focus", am Dienstagabend den
Volksstimme-Redakteur Christopher Kissmann mit dem bedeutendsten Preis
für Nachwuchsreporter ausgezeichnet.

08.05.2014, 01:17

Berlin (vs) l Der mit insgesamt 54.000 Euro dotierte Axel-Springer-Preis wird in vier Kategorien an junge Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben. Christopher Kissmann (26) erhielt den ersten Preis in der Kategorie "Print regionale und lokale Beiträge".

Kissmann habe in seinem Beitrag "Machtpolitik: Das System Finzelberg" in hervorragender Weise transparent gemacht, wie ein Landrat seine persönlichen und beruflichen Verbindungen zum politischen Überleben missbraucht. Die Jury sei beeindruckt von dem Mut des Journalisten und der aufwendigen, sauberen Recherche.

Qualitativ hochwertige Reportagen in Regionalzeitungen

Für den Sprecher der aus prominenten Journalisten besetzten Jury ragte der Beitrag unter der Vielzahl der Einsendungen unter anderem durch seine übergeordnete Perspektive heraus, aus der ein regionales Thema beleuchtet wurde. Kissmann dankte dem Bauer Verlag für die Chance, sich auszeichnen zu können, seiner Chefredaktion und allen Kollegen für Rückendeckung und Unterstützung.

"Der deutsche Journalismus war noch nie so gut wie heute", fasste Quoos seine Eindrücke als Juror und Leser zusammen. In Regionalzeitungen könne man heute mehr als früher qualitativ hochwertige Reportagen und Recherchen finden. "Ihr seid die Hoffnung einer ganzen Branche", rief er den jungen Preisträgern zu.

Professioneller Journalismus und unbegrenzte Information

Rund 250 geladene Gäste verfolgten die feierliche Preisverleihung im 19. Stock des Verlagshauses, wo Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner auch einer Gruppe der eigenen Springer Akademie zu einem Preis gratulieren konnten.

Festredner des Abends war Ex-Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust. Unter dem provokanten Motto "Das kann doch jeder!" hielt er ein Plädoyer, warum professioneller Journalismus im Zeitalter der vermeintlich unbegrenzten Information wichtiger denn je ist.