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Magdeburger Theater an der Angel Munteres Sterben neben der Picknickdecke

Von Elisa Sowieja 12.06.2014, 03:23

Magdeburg l "Rudolf, ich möchte noch den Löffel abgeben." - "Auf die allgemeine Gesundheit!" - "Ich glaube, es droht ein Ungewitter." So viele Anspielungen in nur einer Szene - wenn da mal nicht bald jemand ins Gras beißt... Beim diesjährigen Sommerstück im Magdeburger Theater an der Angel wird gleich mehrfach gestorben, allerdings auf unterhaltsame Weise. Ines Lacroix und Matthias Engel haben sich ein Hörbuch von Wolfgang Kohlhaase vorgeknöpft. Das Ergebnis heißt "Sommerf(r)ische oder F(r)isch zu viert". Am 20. Juni hat es Premiere.

"Eine theatralische Essensgeschichte" nennen die zwei ihre Komödie. "Mit über 50 macht man sich eben Gedanken über die Ernährung", erzählt Ines Lacroix zur Themenwahl. Allerdings geht es hier um weit mehr als kulinarische Gelüste. Vor allem geht es um Gier. Die ist allen Protagonisten gemein: die drei Geschwister - reiche, durchgeknallte Brauereierben - und ihr Diener Rudolf. Gemeinsam fahren sie zur Sommerfrische auf die Werderinsel. Da Rudolf seinen Abgang plant, spricht er jeden einzeln auf das Erbe an, das ihm einst versprochen wurde. Als niemand einen Vorschuss herausrücken will, droht Rudolf, vor den jeweils anderen pikante Geheimnisse auszuplaudern. Ob die vier jetzt alles essen und trinken sollten, was man ihnen vorsetzt?

Für das Stück haben sich Lacroix und Engel einen alten Hasen ins Boot geholt, Lars Wild und eine junge Hühnerdame, Anne Preetz. Außerdem haben sie ihren Garten in eine Picknicklandschaft verwandelt, in der man zum Beispiel Rotkäppchens Korb und Suppenkaspers Grab entdecken kann.