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Die Abrafaxe Aus dem Comic auf die Bühne

"Die Abrafaxe" sind der auflagenstärkste deutsche Comic. Jetzt haucht
das Theater Vorpommern den Figuren bei seinem Sommer-Open-Air Leben ein.
Entstanden ist ein rasantes Familien-Musical.

14.06.2014, 01:14

Greifswald (dpa) l Mit der Uraufführung des Kult-Comics "Die Abrafaxe" als Musical starten die Ostseefestspiele des Theater Vorpommern am heutigen Sonnabend ihre Open-Air-Saison. Nach der Vorlage von bekannten Comic-Episoden lässt das Theater Vorpommern die Abrafaxe Abrax, Babrax und Califax mit einer Zeitmaschine nach Hawaii zu Elvis Presley und in das alte Rom reisen.

Die Reihe "Die Abrafaxe" ist mit 110.000 Exemplaren nach Angaben des Berliner "Mosaik Steinchen für Steinchen-Verlags" heute der auflagenstärkste in Deutschland gezeichnete Comic. Die Mitarbeiter des Verlages kommen am Samstag zur Premiere nach Greifswald. Auch ein "Abrafax-Fan-Club" aus Leipzig hat sich angekündigt.

DDR-Comic-Kult auch nach 1990 mit treuer Leserschaft

Musical-Autor Sascha Löschner ist wie viele in der DDR geborenen Kinder mit den Abrafaxen aufgewachsen. "Wir gehörten zu den wenigen, die ein Abo hatten", erinnert er sich, während auf der Bühne am Greifswalder Museumshafen die letzten Proben laufen. Im Jahr 1976 erschien das erste Heft im Mosaik-Verlag - in Nachfolge der Digedags-Hefte. Die Verbindung von Unterhaltung und interessanten historischen Fakten habe ihn schon damals fasziniert - ein idealer Bühnenstoff, der heute Kinder wie auch deren Eltern interessieren dürfte, fand Löschner.

Der Verlag nahm die Idee Löschners, aus den Episoden ein Musical zu stricken, mit Begeisterung auf, wie Verlagssprecher Robert Löffler sagt. Ein Zeichner der Abrafax-Abenteuer gestaltete das farbenprächtige Bühnenbild mit. Der DDR-Comic-Kult hat auch nach 1990 eine treue Leserschaft - häufig sind es die Kinder erwachsen gewordener Abrafax-Liebhaber, aber auch neue Fans kamen hinzu. "Die Leser schätzen es, dass es neben der Unterhaltung auch viele Informationen zur Geschichte und alten Kulturen gibt", sagt Verlagssprecher Löffler. "Das unterscheidet uns vielleicht von anderen Comics."

"Adrenalin auf Höchstpegel" - so beschreibt Theaterintendant Dirk Löschner - Bruder des Abrafax-Musical-Autors Sascha - die wenigen Tage vor der Premiere in Greifswald. Das Theater Vorpommern bespielt in diesem Sommer mit seiner mobilen Bühne neben Stralsund und Greifswald auch erstmals die Inseln Rügen und Usedom sowie Ribnitz-Damgarten. "Wir gehen dorthin, wo die Urlauber sind", sagt Löschner.

Abrafaxe 22 Mal auf der Bühne

Als Konkurrenz zu den Angeboten der Vorpommerschen Landesbühne Anklam sieht sich das Theater Vorpommern nicht - eher als Ergänzung. "Wir sind das einzige Theater in der Region, das großformatiges Musiktheater machen kann", sagt Löschner. Neben den "Abrafaxen" steht mit "Der Zauberer von Oz" ein zweites Musical auf dem Open-Air-Programm des Theaters.

"Die Abrafaxe" werden in diesem Sommer 22 Mal aufgeführt - zunächst fünfmal in Greifswald, dann viermal in Stralsund, neunmal in Sellin auf Rügen und viermal in Heringsdorf auf Usedom.