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Kleinkunstfestival "Grenzgänger" Clown und Trommler machen Kirchen zu Kulturtreffs

Von Elisa Sowieja 18.07.2014, 03:15

Magdeburg l "Früher, vor 200 Jahren, war die Kirche noch ein kultureller Mittelpunkt", erzählt Michael Madjera. Da trafen sich die Menschen nach dem Gottesdienst zu Konzerten, unterhielten sich. Ein bisschen davon holt sein Verein "Grenzgänger" zurück in die Gegenwart, und das seit 18 Jahren. Ab dem 1. August ist es wieder soweit. Dann beginnt das gleichnamige Kleinkunstfestival in Kirchen und Gemeindehäusern auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland.

Bis zum 31. Oktober stehen allein in Sachsen-Anhalt 68 Konzerte, Lesungen und Theater- und Clownvorstellungen an 64 Orten auf dem Programm. Dazu kommen Termine in Thüringen und Brandenburg.

Das Motto in diesem Jahr lautet "Fernweh". Es findet sich etwa in einigen Konzerten mit internationaler Musik wieder: AfrikanEr.de präsentieren am 12. Oktober in Langensalzwedel afrikanische Trommelkunst, in Kossebau (beides im Landkreis Stendal) spielen die Guitarreros am 31. Oktober Flamenco.

Bei der Hauptveranstaltung am 29. August in der Johanniskirche Magdeburg stehen gleich mehrere Künstlergruppen auf der Bühne. Mit dabei sind unter anderem das Rossini-Quartett und ein russisches Ehepaar, das traditionelle Volksmusik aus seiner Heimat spielt - er auf dem Akkordeon, sie auf der Domra, einer Art Mandoline.

Organisiert werden die einzelnen Termine in erster Linie von den Kirchengemeinden selbst. Der Verein "Grenzgänger" mit seinen 20 Mitgliedern leistet ihnen Schützenhilfe. "Wir haben mittlerweile einen Pool aus rund 120 Künstlern, die wir vermitteln", erklärt Vorstandsvorsitzender Madjera. Einige wurden bereits in Vorjahren von einer Gemeinde gebucht, andere haben sich beim Verein gemeldet. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Es wird allerdings um eine Spende gebeten.

In Sachsen-Anhalt haben das Festival 2013 mehr als 5000 Menschen besucht. "Es kommen zwar auch viele junge Familien, zum Beispiel zu den Clown- und Puppenspielvorstellungen. Aber ansonsten herrscht deutlich die ältere Generation vor", berichtet Madjera. "Dabei haben wir auch für die Jüngeren Angebote." Vielleicht senkt ja zum Beispiel die Cat-Stevens-Musikbiografie am 20. September in Seehausen (Börde) den Altersschnitt.

Das Programm finden Sie im Internet unter www.grenzgaengerfestival.de