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Magdeburger Kabarett "... nach Hengstmanns" startet mit Soloprogramm "ManniFestSpiele" in neue Spielzeit Ein Festivalleiter setzt auf Gruppendynamik

Von Grit Warnat 08.09.2014, 03:27

Magdeburg l "Is nüscht los in die Stadt." Ein Satz, den Kabarettist Frank Hengstmann immer wieder hört. "Von wegen", ruft er dann dem gemeinen Magdeburger entgegen und zählt auf: Oper und Schauspielhaus, drei Kabaretts, Museen und Galerien, Kulturzentren, jede Menge Open Airs, Domfestspiele und Telemann-Festtage.

Doch reicht diese kulturelle Vielfalt wirklich aus, um 2025 zur Kulturhauptstadt gekrönt werden zu können? Also jene wichtige Kultur-Stadt zu werden, auf die nicht nur ganz Deutschland, sondern ganz Europa gucken wird?

Das Kabarett "... nach Hengstmanns" will der Stadt zu noch größerem kulturellen Glanze verhelfen und plant die "ManniFestSpiele". Es sind die Spiele des Frank Hengstmann, der als Festivalleiter seinen ganz persönlichen Beitrag zur Kulturhauptstadt-Bewerbung Magdeburgs leisten will. Denn Hengstmann macht sich mit Blick nach Salzburg, Bayreuth und Cannes so seine Sorgen um die Qualitäten des hiesigen Publikums. "Wir brauchen ein Festspielpublikum. Die Anlagen dazu sind da, aber es gibt auch jede Menge Schwachstellen", so der Kabarett-Barde. Deshalb wolle er das Publikum in seinem neuen Programm casten und coachen. Von jedem werden Motivation und Begeisterung erwartet. Er setze auf Gruppendynamik, sagt er. Jeder solle jeden mitziehen - nach oben auf der Leiter der Freude und Heiterkeit.

Sohn Sebastian Hengstmann, der gemeinsam mit Bruder Tobias die Regie im neuen Vater-Programm übernommen hat, nennt das Ganze "positivistisches Sortieren". Otto wolle nicht nur tanzen und studieren, Otto wolle eben auch begeistern. Magdeburg im Kleinen, Deutschland und die Welt im Großen. Es werde ein politisch-satirisches Programm mit eigenen Kompositionen und der Kultfigur Manni, sagt Sebastian Hengstmann. Er verspricht: "Es wird sehr lustig, sehr musikalisch, sehr papaisch."

Bestandteil der ManniFestSpiele werden auch Episoden aus dem neuen Buch von Frank Hengstmann. "Ein- und Durchbrüche" hat er es getitelt und schildert Erlebnisse aus seinem beruflichen Werdegang. Es soll zur Premiere am 25. September druckfrisch vorliegen.

Mit der Premiere des Soloprogramms beginnt die bereits 7. Spielzeit im Kabaretthaus "... nach Hengstmanns" im Breiten Weg. Mehrere Gastspiele sind geplant, ab November ein neues Duo-Programm der Brüder Tobias und Sebastian sowie im März 2015 ein weiteres Programm des Vaters mit den Söhnen.

Am Dienstag beginnt der Kartenvorverkauf.