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Hengstmann-Kabarettisten "Ganz schön 3st" sein

Von Grit Warnat 20.02.2015, 02:15

Magdeburg l "Vater wird elektroschockt", sagt Kabarettist Tobias Hengstmann. "Und hilft´s?", fragt Sebastian zurück. Sie reden über Vater Frank. Der sitzt zwischen seinen beiden Söhnen, das Schmunzeln auf seinen Lippen erstarrt etwas bei dem kleinen Dialog der Nachkommen.

Elektroschocks soll´s im neuen Programm "Ganz schön 3st!" also geben und einen Lügendetektor, an den der Vater angekoppelt wird. Gespeist werde der Detektor im Öko-Wind-Land Sachsen-Anhalt natürlich aus der Kraft des Windes. Und wenn es mal nicht bläst? "Dann gibt´s Akkus", sagt Frank Hengstmann. Also keine Chance zum Lügen!

Es soll ja auch um Wahrheiten gehen im mittlerweile 6. politisch-satirischen Programm als Hengstmann-Dreierpack. Sie wollen "3st" sein, sagen sie mal einhellig dem Journalistenvolk bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Pegida, Magida, Griechenland, Europa, Deutschland, Generationenkonflikt, Rente. "Bei der Wischi-Waschi-Kuschelpolitik werden wir mutig sein", kündigt Sebastian an. Natürlich gehe es auch um Dreistigkeiten innerhalb der Familie. Womit wir dann wieder bei den Elek-troschocks wären ...

Die beiden Brüder erzählen von wechselnden Auftritten und von Dreierpräsenz, von Conférence und Spielszenen und von beim Stammpublikum längst bekannten Figuren wie Matze und Malte und Franz Branntwein - aber auch neuen Protagonisten wie metaphysischen Finanzjongleuren. Da schaut der Vater wieder etwas verdutzt, nach links zum einen Sohn, nach rechts zum anderen Sohn. "Ich bin beides nicht", sagt er bescheiden. Regisseur Bernd Kurt Goetz sitzt mit am Tisch. Er bleibt tapfer und schmunzelt. Manches muss noch sortiert werden, wird er wohl denken. Zeit ist noch bis zur Premiere am 5. März, Vorpremiere am 4. März. "Ganz schön 3st" wird es jeweils ab 19.30 Uhr im Kabarett "... nach Hengstmanns".

Gedanklich sind die Kabarettisten auch schon im Sommer. Im Juni ist wieder Sommerkabarett geplant, das ganz im Zeichen der Otto-Kampagne stehen wird. Die gibt es seit fünf Jahren, Grund also, "Otto Normal" zu inszenieren.