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Abschlusskonzert des 6. Internationalen Telemann-Wettbewerbs in Magdeburg Russe begeistert Jury mit ausdrucksstarkem Saitenspiel

21.03.2011, 04:34

Der 6. Internationale Telemann-Wettbewerb ist gestern Vormittag mit einem festlichen Konzert der Preisträger im Gartensaal des Magdeburger Gesellschaftshauses zu Ende gegangen. Wettbewerbsgewinner ist der 30 Jahre alte Russe Dimitry Sinkovsky.

Von Liane Bornholdt

Magdeburg. Im dicht gefüllten Gartensaal hatten gestern alle Freunde von Telemanns Musik die Möglichkeit, noch einmal einige der schönsten Stücke zu hören, die in der vergangenen Woche das Magdeburger Gesellschaftshaus zum Klingen gebracht hatten. Die glücklichen Preisträger des Wettbewerbs spielten aus ihren Wertungsprogrammen, und es zeigte sich, dass die Pflichtstücke aller drei Runden nicht nur zauberhafte Barockkompositionen sind, sondern auch alle eine hohe Virtuosität verlangen.

Der 1. Preisträger, Dmitry Sinkovsky aus Russland, begann mit einem Violinsolo aus Telemanns berühmter Tafelmusik, begleitet von Mechthild Winter am Cembalo. Der Geiger war bereits Bach-Preisträger und errang vor drei Jahren einen 2. Preis beim Musica Antiqua Wettbewerb in Brügge, und er begeisterte auch in Magdeburg sowohl durch seine virtuose Spieltechnik, mehr aber noch durch seinen sehr lebendigen, ausdrucksstark sprechenden Vortrag und die Klangschönheit des Spiels.

Aber auch von den jungen Gambisten waren zauberhafte Darbietungen zu hören, etwa von Christoph Prendel. Er spielte aus derselben Telemann-Sammlung ein Gamben-Solo in e-Moll und ließ dabei die Schönheit seines Instruments wirklich erstrahlen.

Sehr schön, wie die Verschiedenartigkeit und Vielseitigkeit der barocken Werke, aber eben auch die Spielkunst der jungen Musiker in diesem Abschlusskonzert zu erleben war. Mathilde Vialle aus Frankreich spielte gemeinsam mit ihrer Wettbewerbskonkurrentin Myriam Rignol zwei Sätze der D-Dur-Suite von Marin Marais für Viola da Gamba und Basso continuo, und so, im Bass verstärkt und verdoppelt, klang diese Musik noch einmal ganz neu und überraschend.

Auch der Vortrag des italienischen Barockgeigers Johannes Pramsohler wurde zum musikalischen Höhepunkt. Er spielte Telemanns Sonate g-Moll TWV 41:g3 und begeisterte mit seiner feinsinnigen Dynamik und stilistisch genau empfundenen Phrasierung sowie einer Klangschönheit, die unter den Besten sogar noch herausragen konnte.