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Axel Prahl ist morgen in der ARD in der Komödie "Das Millionen Rennen" zu sehen Brieftauben sind sein Lebensinhalt

11.12.2012, 01:33

Axel Prahl kann auch anders als "Tatort". Im Film "Das Millionen Rennen" spielt der gebürtige Schleswig-Holsteiner einen Taubenzüchter aus dem Ruhrpott - und es funktioniert gut.

Berlin (dpa) l Axel Prahl und Tauben? Da gibt es keinen Bezug. "Außer dass ich mal in Rom und Venedig gewesen bin und dort auf den Plätzen von diesen - wie ich sie immer nannte - fliegenden Ratten mit Kot bombardiert wurde", sagt der 52-jährige Schauspieler, der dem deutschen Fernsehpublikum bestens bekannt ist als Kommissar aus dem Münster-"Tatort".

Jetzt schlüpft der gebürtige Eutiner zur Abwechslung in eine andere Rolle. In der ARD-Komödie "Das Millionen Rennen", zu sehen an diesem Mittwoch (20.15 Uhr), ist Prahl der Ruhrpottler Matthias Wengeler, dessen Lebensinhalt seine Brieftauben sind. Seine Ehe mit Frau Rita (Beata Lehmann) setzt er dafür aufs Spiel.

Die Ehefrau ist bereits auf der Suche nach einem Scheidungsanwalt, als Mathias seinem alten Kumpel und Rivalen Ronny (Peter Lohmeyer) auf der Beerdigung von dessen Vater begegnet. Mit dem Lackaffen, der ihn in der Kindheit immer gepiesackt hat, will Mathias eigentlich nichts zu tun haben, schon gar nicht mit Ronnys Vorschlag, zum "Millionen Rennen" nach Südafrika zu reisen. Doch dann ...

Dann überlegt sich Mathias Ronnys Vorschlag. Er willigt in die Reisepläne ein, schwatzt aber Ronny seinen ganzen Taubenschlag auf, um seine Ehe zu retten. Zwar frisst ein Marder fast den ganzen Bestand weg, doch der Flieger nach Südafrika startet mit Ronny, Matthias und Taube Liz durch - zum Schluss wartet eine dicke Überraschung auf alle.

Das Tauben-Wettfliegen hat tatsächlich seine echte Vorlage, das "South African Million Dollar Race". Der nächste Start ist für den 17. Februar vorgesehen. Das letzte Rennen gewann die Taube "Rubellos" (ein Schreibfehler im Stammbaum - sie sollte eigentlich "Rubbellos" heißen) aus Oer-Erkenschwick, die 580 Kilometer in fast neun Stunden bewältigte. Der Besitzer Hans-Werner Schink gewann 150000 Euro Preisgeld.

Prahl und die Crew gönnten sich, wie die Aufnahmen zeigen, auch einen Ausflug nach Sun City in Südafrika zum richtigen Millionen-Rennen. Für den Film machte sich der Mime mit den richtigen Handgriffen vertraut. Die mussten sitzen, so Prahl in einem ARD-Interview zum Film. "Das wichtigste Rüstzeug für einen Schauspieler ist die Attitüde. Wenn die Attitüde nicht stimmt, ist die ganze Rolle futsch."

Prahl, im "Tatort" neben Jan Josef Liefers immer der mürrische eigenwillige Ermittler, bleibt dieser Grundhaltung auch in der Komödie "Das Millionen Rennen" treu. Mit Lokalkolorit ausgestattet sind Regisseur Christoph Schnee und Drehbuchautor Benjamin Hessler, die beide in der Gegend wohnen. Auch der zweite Hauptdarsteller, Peter Lohmeyer, im Sauerland geboren, fühlt sich dem Pott verbunden, zumal seine Eltern aus dem Ruhrgebiet kommen.

In den Filmen "Das Wunder von Bern" und "Nie mehr 2. Liga" brachte er seine Vorliebe für die Region zum Ausdruck. Lohmeyer: "Solange das Thema Ruhrgebiet nicht folkloristisch abgehandelt wird, bin ich jedenfalls gerne dabei."