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Literaturwochen Ein Fest für das gedruckte Wort

Die Magdeburger Literaturwochen starten am 30. August. Sechs Wochen lang gibt es Lesungen, Theater, Ausstellungen rund ums Lesen.

Von Grit Warnat 18.08.2017, 01:01

Magdeburg l Das Magdeburger Literaturhaus ist Heimat von zehn Vereinen, die sich alle der Literatur verschrieben haben. Im einstigen Geburtshaus Erich Weinerts, des Arbeiterdichters aus Magdeburg, finden sich das ganze Jahr über regionale Autoren in Werkstätten und Ateliers zusammen, tauscht man sich aus über die große Welt der Wörter. Es gibt regelmäßig öffentliche Lesungen – und einmal im Jahr die Literaturwochen mit einem geballten Programm. Am 30. August startet diese große Lesebühne.

Es ist die 26. Auflage dieser Festwochen rund um Literatur, zum zwölften Mal werden sie vom Verein Literaturhaus getragen. „Lesen: Ein Leben lang!“ lautet das Motto in diesem September und Oktober. Kinder, Jugendliche, Erwachsene – alle sollen für das gedruckte Wort und das Eintauchen in andere Welten begeistert werden, sagte Literaturhaus-Chefin Ute Berger bei der gestrigen Pressekonferenz.

Das Programm ist breit aufgestellt, es gibt viele Partner und Veranstaltungsorte in ganz Magdeburg. Geladen wird zu Lesungen, Theater, Ausstellungen, Matineen, Musik. Zu Gast sein werden unter anderen die Autoren Stefanie Wally, Kirsten Fuchs, Dorothea Iser, Simone Trieder, John von Düffel und die Schauspieler Jörg Schüttauf und Holger Umbreit. Wolfgang Domhardt, der Vorsitzende des Literaturhaus e.V., stellt sich erstmals selbst als Autor vor. Am 7. September liest er aus seinem ersten Roman.

Die Bücher von Stefanie Wally und John von Düffel hatten auf der Leipziger Buchmesse im März Premiere gefeiert. Wally hat ihre eigene Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft literarisch in ihrer „Akte Luftballon“ verarbeitet. Als Sechsjährige hatte sie im Westen Deutschlands einen Luftballon mit Grüßen in den Himmel steigen lassen, der über die innerdeutsche Grenze flog und bei einer ebenfalls Sechsjährigen in der DDR ankam. Es war der Beginn einer Freundschaft.

Schriftsteller John von Düffel, schon mehrmals im Literaturhaus zu Gast, stellt seinen neuen Roman „Klassenbuch“ vor. Magdeburgs Stadtschreiberin Inger-Maria Mahlke wird mit Chamisso-Preisträger Senthuran Varatharajah lesen. Beide thematisieren in ihren Texten gegenwärtige Probleme von Flüchtlingsbewegungen und Globalisierung.

Viele Angebote gibt es im September für lesefreudige Kinder und Jugendliche. Der Magdeburger Autor Thilo Reffert erzählt aus dem Leben einer Brotbüchse, Kirsten Fuchs von „Miesepups“ und beim Hallenser Dichter Danilo Pockrandt kann man erfahren, warum sein Gedicht nicht ganz dicht ist.

Zudem ist die traditionelle Literaturwochen-Ausstellung der Kinder- und Jugendliteratur in Sachsen-Anhalt gewidmet. Eröffnet wird sie am Weltkindertag, dem 20. September, mit dem Hallenser Schriftsteller Dirk Bierbaß und schreibenden Schülern des diesjährigen Schreibaufrufs des Friedrich-Bödecker-Kreises. „Wie wär‘s in einer anderen Welt?“ ist die Ausstellung überschrieben. Vorgestellt werden 30 Autoren aus Vergangenheit und Gegenwart wie Birgit Herkula, Kurt Wünsch, Dorothea Iser, Bernd Wolff, Jürgen Jankofsky, Martin Selber und Heinz Kruschel.