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Vergnügliches Familienchaos

23.12.2010, 09:45

Achtung, die Verwandtschaft kommt ! Nicht nur bei

Gaylord Focker löst die Anreise von Eltern und

Schwiegereltern Panik aus. Da tut es gut, in der Komödie " Meine Frau, unsere Kinder und ich " die lustige Seite

derartiger Besuche zu sehen.

Gaylord Focker und seine chaotische Familie sind wieder zurück auf der Leinwand. " Meine Frau, unsere Kinder und ich " nennt sich die Komödie mit Ben Stiller, der als " männliche Krankenschwester " Greg vom verliebten jungen Mann zum Familienvater und treusorgenden Ehegatten gereift ist.

Im trauten Heim mit Ehefrau Pam ( Teri Polo ) und den Zwillingen geht alles seinen gewohnt-chaotischen Gang, bis die Verwandtschaft zu Besuch kommt. Vor allem Schwiegervater Jack ( Robert De Niro ) sorgt für aberwitzige und komisch-dramatische Verwicklungen, Turbulenzen und Peinlichkeiten – ein Kinospaß, bei dem man sich den Weihnachtsstress von der Seele lachen kann.

Die Geschichte ist schnell erzählt : Im Großen und Ganzen geht es darum, wie sich Pam und Greg von ihren wohlmeinenden Eltern emanzipieren müssen. Das wollen die Alten nicht zulassen und mischen munter mit. Jack will seinen entsetzten Schwiegersohn gar als neues Oberhaupt der Byrnes-Familie, als Godfocker, installieren – wenn er sich als würdig erweist. Das hindert ihn aber nicht daran, seinen Schwiegersohn gleichzeitig mit kleinen fiesen Tricks zu demontieren.

Viel Neues bringt der Film nicht. In bewährter Slapstick-Manier setzt er die beiden ersten Focker-Streifen " Meine Braut, ihr Vater und ich " und " Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich " fort. Nach dem ersten Drittel ist absehbar, welche Fallstricke auf Greg warten. Dieses Mal ist es vor allem die bildhübsche Arzneimittelvertreterin Andi Garcia ( Jessica Alba ), mit der ihm sein Schwiegervater ein Verhältnis unterstellt. Nicht überraschend ist auch, dass Pams Exfreund auftaucht : Kevin, der immer noch Gefühle für seine Verflossene hegt und zu allem Überfluss auch noch unglaublich reich und erfolgreich ist.

Langweilig wird das Werk von " American Pie " -Regisseur Paul Weitz dennoch nicht. Jede Menge verrückte Einfälle, schlagfertige Dialoge und herrlich-komische Peinlichkeiten lassen einen schnell vergessen, das man manches bereits vorausgeahnt hat.

Das liegt nicht zuletzt an der hervorragenden Riege an Schauspielern, die im nunmehr dritten Film schon wie vertraute Familienmitglieder wirken : Robert De Niro als grummelnder Jack Byrnes, der immer noch eifersüchtig über seine geliebte Tochter Pam wacht und den seine Ehefrau Dina ( Blythe Danner ) nur mit Mühe bändigen kann. Hinzu kommen Barbra Streisand und Dustin Hoffman als Gregs durchgeknallte Eltern Samantha und Bernie Focker und Owen Wilson als Ex-Lover Kevin, der ganz in Weiß wie eine Lichtgestalt daher kommt. Harvey Keitel glänzt mit einem Gastauftritt als derber Bauarbeiter Randy.

Ohne den einen oder anderen etwas platten Schenkelklopfer kommt der Film nicht aus. Doch das macht gar nichts. Denn andere bei ihren peinlichen Missgeschicken zu beobachten – das kann sehr entspannend sein !