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Museum Sound-Räder und Datenkabel

Ein Projekt des Kunstmuseums und des Gesellschaftshauses von Magdeburg setzt Kunst und Musik in einen Dialog.

Von Grit Warnat 14.06.2018, 01:01

Magdeburg l Douglas Henderson erschafft Soundskulpturen, Cristina Kubisch ein Gewirr aus Datenkabeln als Installation im Raum, Anti Sala wird die Marseillaise und die Internationale in Beziehung zueinander setzen. Drei Künstler und drei Arbeiten, die stellvertretend für ein neues Projekt des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen und des Gesellschaftshauses in Magdeburg stehen. Es geht um bildende Kunst und Musik und die vielen Schnittpunkte beider Genres. Zu sehen sein werden Henderson, Kubisch und Sala sowie zahlreiche weitere nationale und internationale Künstler in einer großen Überblicksschau, die Anfang September im Kunstmuseum eröffnet werden wird, aber ihre Schatten weit voraus wirft.

Am 24. Juni gibt es mit den 20 Sängerinnen und Sängern des aufs Zeitgenössische und Experimentelle spezialisierten Ensembles AuditivVokal aus Dresden das Eröffnungskonzert zu dem dreigeteilten Projekt „Ambitus“ (aus dem Lateinischen, steht für Tonumfang). „Ambitus“ vereine die Ausstellung, mehrere Konzerte und einen „Water Walk“ entlang der Elbe, wie Annegret Laabs, Leiterin des Kunstmuseums, gestern bei der Vorstellung des Programms sagte.

Die Daten stehen fest, die Künstler ebenso, von dem, was letztlich präsentiert werden wird im September, ist so manches noch im Entstehen. Wie die sogenannten Sonic Bikes der englischen Künstlerin Kaffe Matthews, die Magdeburg radelnd erkunden will und ihre Eindrücke von der Stadt musikalisch verarbeiten wird. Später dann sollen solche Sound-Räder ausgeliehen werden können.

Musik und bildende Kunst liegen für viele Künstler dicht beieinander. Die Trennungsschärfe habe nachgelassen, so Carsten Gerth, Leiter des Gesellschaftshauses, das seit langem schon mit dem Kunstmuseum zusammenarbeitet. Der „Water Walk“ (in Anlehnung an den Titel einer musikalischen Performance des amerikanischen Komponisten John Cage) verbinde beide 1,8 Kilometer entfernt voneinander gelegenen Häuser mit Performances, Klang- und Videoinstallationen.

Das Konzert mit den Dresdnern als Startschuss zum Projekt soll erste Eindrücke geben, wie sich die Projekt-Macher den Dialog von Kunst und Musik vorstellen.