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Kurt-Weill-Fest Weill, Krenek und Punk-Ikone Nina Hagen

Das 24. Kurt-Weill-Fest wartet mit 60 Veranstaltungen in fünf Städten auf. Auch Magdeburg ist dabei.

Von Grit Warnat 02.11.2015, 00:01

Magdeburg/Dessau l Die Klassische Moderne steht im Zen­trum des 24. Kurt-Weill-Festes (26. Februar bis 13. März 2016). Intendant Michael Kaufmann stellt Weill einen weiteren wichtigen Begründer der Moderne an die Seite: Ernst Krenek.

Krenek und Weill ähneln sich sehr in ihren Lebensläufen. Beide wurden 1900 geboren und avancierten in der Weimarer Republik zu Stars unter den jungen Komponisten. Die Nazionalsozialisten haben beide zu entarteten Künstlern abgestempelt. Wie Weill emigrierte auch Krenek in die USA. Beide nehmen innerhalt der Moderne bedeutende Positionen ein. „Sie haben es geschafft, Musik zu schreiben, die die Menschen erreicht“, sagt der österreichische Krenek-Experte Ernst Kovacic. Der Geiger und Dirigent ist beim Weill-Fest Artist in Residence.

Kovacic wird mit seiner Violine in einigen Konzerten zu erleben sein, so im Auftaktkonzert am 26. Februar, wenn Kreneks Violinkonzert gespielt wird, jenes Stück, das 1925 in Dessau uraufgeführt wurde.

Kovacic hat Krenek oft getroffen, erzählt er. „Ich habe viel mit ihm über Interpretation gesprochen.“

60 Veranstaltungen sind geplant, mit Dessau, Magdeburg, Halle, Wittenberg und Wörlitz fünf Städte einbezogen. Intendant Kaufmann setzt nach wie vor auf die Region, betont, das Festival halte Dessau die Treue.

Karen Stone, Generalintendantin des Magdeburger Theaters, das im vergangenen Jahr zum ersten Mal ins Weill-Fest involviert war, freut sich auf eine neuerliche Zusammenarbeit. Sie hat guten Grund zur Freude: In ihr Opernhaus kommt Nina Hagen. Zwei Konzerte hat die schrille Punk-Ikone zugesagt, eins gibt sie in Magdeburg, eins in Dessau. Das Programm habe sie sich offengelassen, sagt Kaufmann.

Dass Nina Hagen zugesagt hat, ist der Zusammenarbeit des Kurt-Weill-Festes mit dem Beatclub Dessau zu verdanken. „Das Festival ist deshalb so reich, weil es so viele Kooperationen gibt“, sagt der Intendant und hebt die neue Zusammenarbeit mit der in Österreich angesiedelten Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung hervor. Kaufmann: „Das ist ein Ritterschlag für uns.“

440 Künstler werden an den 17 Festspiel-Tagen auftreten, darunter Nils Landgren (im MDR-Landesfunkhaus Magdeburg), Julia Hülsmann, Michal Friedlander, Jochen Distelmeyer, das Orchester der Komischen Oper Berlin und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die gerade mit dem Echo Klassik „Orchester des Jahres“ ausgezeichnet wurde.