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Benefizkonzert Musik als gemeinsame Sprache

Pianist und Dirigent Justus Frantz begrüßt mit der Philharmonie der Nationen in 15 Städten das neue Jahr. Am 15. Januar auch in Magdeburg.

11.12.2015, 23:01

Magdeburg (gw) l Es waren so große Musiker wie Leonhard Bernstein und Yehudi Menuhin, die Justus Frantz vor 20 Jahren zur Gründung eines internationalen Orchesters inspiriert hatten. 1995 ging die Philharmonie der Nationen ihre ersten Schritte, seitdem haben die Musiker 1300 Konzerte auf der ganzen Welt gegeben. Das Orchester spielte für deutsche Bundespräsidenten wie für Papst Johannes Paul II, musizierte 2004 auf der Jubiläumsfeier zum Ende der Apartheid in Südafrika, setzte im Mai musikalische Zeichen mit Konzerten zum Gedenken an das Weltkriegsende vor 70 Jahren.

Immer stand und steht das friedliche Zusammenleben der Völker im Vordergrund, so wie es der Klangkörper vorlebt. In ihm sind mehr als 30 Nationen vertreten, es musizieren Serben mit Slowenen, Syrer mit Israelis, Russen mit Ukrainern. Christian Lorenz von der Philharmonie-Geschäftsführung beschreibt das Erfolgsrezept: „Es ist natürlich zuallererst die wunderbare Sprache der Musik, die eben universell ist - aber auch der gegenseitige Respekt vor der Leistung des anderen. Jeder Musiker investiert viel Energie und Lebenszeit in das Studium seines Instrumentes, um es meisterhaft zu beherrschen. Im Miteinander entstehen dann diese unglaubliche Qualität und dieses gemeinsame Mitteilungsbedürfnis gegenüber dem Publikum.“

An diesem besonderen Miteinander will das Orchester bei seiner Neujahrstournee das Publikum teilhaben lassen. 150 Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer werden zum Konzert in Magdeburg geladen, so wie in allen anderen Konzertorten der Tournee „Music for Friends“ auch. Lorenz: „Wir möchten den Menschen, die zu uns kommen, ein erbauliches Erlebnis verschaffen mit dem Besten, was unsere Kultur zu bieten hat, und wir möchten Anerkennung und Dank gegenüber den Ehrenamtlichen zum Ausdruck bringen.“ Zudem werden zehn Prozent der gesamten Ticketerlöse an die Welthungerhilfe gespendet.

Auf die Frage, ob heute die musikalische Botschaft für ein friedvolles Miteinander wichtiger denn je ist, sagt Christian Lorenz: „Wir leben in einer Welt, deren Vielfalt – im Guten wie im Schlimmen – jeden Einzelnen von uns vielmehr persönlich betrifft als früher. Mobilität und das Internet tragen alle Konflikte direkt zu uns und potenzieren sie. Ja, deshalb sind Friedensbotschaften heute ganz besonders wichtig! Wir können mit Musk keine Konflikte lösen, aber wir können Beispiele geben und Hoffnung spenden. Der Ozean besteht auch nur aus vielen Tropfen ...“

Das Orchester und sein Chefdirigent Justus Franz reisen vom 2. Januar 2016 an durch Deutschland. Am 15. Januar gastiert „Music for Friends“ in Magdeburg. Auf dem Programm steht Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) mit seiner Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“ sowie dem Klavierkonzert A-Dur KV 488, bei dem Justus Frantz als Solist zu erleben sein wird. Außerdem werden Werke von Brahms, Dvořák, Strauß erklingen.

„Music for Friends“ am 15. Januar, 20 Uhr, Stadthalle Magdeburg. Karten für 28 bis 58 Euro gibt es bei biber ticket, Tel. 0391/599 97 00.