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Konzert Ute Freudenberg kommt nach Magdeburg

Ute Freudenberg ist inzwischen ein Urgestein des deutschen Pop-Schlagers. Mit ihrer Tournee „Akustik“ macht sie morgen Halt in Magdeburg.

Von Matthias Fricke 16.11.2018, 00:01

Volksstimme: Am Sonnabend treten Sie in der Johanniskirche auf. Was verbinden Sie speziell mit dem Magdeburger Publikum?

Ute Freudenberg: Ich fühle mich in Magdeburg unglaublich wohl, weil ich dort gerade nach der Wende schon immer ein traumhaftes Publikum erleben durfte. Zudem habe ich ja auch privat Kontakte in die Stadt.

Worauf darf man sich bei Ihrer neuen Tour freuen?

Ich singe an diesem Abend viele Lieder, die ich nur zu dieser Akustiktour singe. Das wird in diesem Rahmen ein ganz besonderes Erlebnis, da können Sie sich sicher sein. Außerdem habe ich meinen ehemaligen Kollegen René Decker dazu geholt. Wir kennen uns aus DDR-Zeiten, als er noch bei der Gruppe Elefant spielte. Er ist für mich der beste Saxofonspieler, den ich hier überhaupt kenne. Es erklingt an diesem Abend also ein seelenvolles Saxofon mit allen Liedern, die ich sonst nicht singen kann, weil ich ihn eben nur bei dieser Tour dabei habe. Das ist eine Mischung von alten Hits im neuen Gewand und Liedern, die ich nur an diesem Abend spiele. Etwa zur Mitte des Konzertes gehe ich zum Beispiel auch mit meinem Gitarristen zu den absoluten Anfängen der Gruppe Elefant. Es wird auf jeden Fall ein ganz kurzweiliger Abend.

Die Akustik in der Kirche dürfte besonders gut sein ...

Die ist überall gut und wissen Sie warum? Na? Weil wir ganz tolle Techniker haben. An diesem tollen Sound haben wir lange gearbeitet und das Publikum war bisher immer begeistert. Es ist wirklich eine sehr harmonische Tour.

Nun ist Ihre „Jugendliebe“ schon 40 Jahre alt. Ist sie mittlerweile schon etwas verblasst oder noch wie am ersten Tag?

Nein, der Song ist weder verblasst noch wie am ersten Tag. Er ist sogar viel stärker als damals und bewusster. Für mich ist es immer wieder ein unglaubliches Erlebnis, wenn die Menschen während unseres Auftritts zu diesem Song aufspringen und nach vorne kommen. Sie singen und tanzen, da ist eine Stimmung, bei der alle begeistert sind und auch mitmachen. Das ist mit den Anfängen gar nicht zu vergleichen und einfach schön. Oder wie es in der Jugendliebe heißt, sogar traumhaft schön.

Wird Ihnen das Lied nach so vielen Jahren nicht irgendwann zu viel?

Nein. Es ist definitiv nun mal mein größter Song. Es gab zwar auch viele andere Erfolge, doch das ist und bleibt ein Generationen-Hit. Es gehört zum großen Glück meines Lebens, dass ich das Lied damals singen wollte und dann auch getan habe. Ich trage den Song Jugendliebe seit 40 Jahren immer ganz hoch, weil ich einfach auch stolz auf dieses Lied bin.

Nun gehören zu Ihren Fans inzwischen auch viele junge Menschen, die ihre ersten Auftritte noch gar nicht miterleben konnten. Wie erklären Sie sich das?

Das Lied Jugendliebe steht sogar schon in den Schulbüchern. Außerdem gebe ich jedes Mal bei den Live-Auftritten das Beste, weil ich meinen Beruf über alles liebe. Viele nehmen meine Stimme erst richtig wahr, wenn sie mich live hören. Die Menschen können dann spüren, dass da eine Frau singt, die live nicht nur einen guten Job macht, sondern auch mit Herz und Seele dabei ist. Ich lebe auf der Bühne, interpretiere die Lieder und singe sie nicht nur einfach. Natürlich spüren sie auch den Teamgeist und das Miteinander aller Kollegen auf der Bühne. Das ist schon etwas Besonderes. Es ist so ein großes Glück, wenn die Leute sagen, ach Ute, unsere Jugendliebe. Deshalb werde ich das auch bis ans Ende meiner Tage singen.

Unter anderem Simon Allert und Jörg Weiselberg sind Ihr neues Produzententeam, die Ihnen die Songtexte auf den Leib schneidern sollen. Wie weit ist Ihr neues Soloalbum 2019?

Die ersten Titel habe ich als Demo-Version schon da. Ich werde kommende Woche nach Berlin fahren und dann werden wir zum ersten Mal die Tonarten festlegen. Das ist sehr spannend und ich bin mir sicher, dass es auch ein Erfolg wird.

Was bedeutet für Sie Heimat, Weimar, Thüringen oder Deutschland?

Ich habe ja zehn Jahre viele Engagements auf Kreuzfahrten angenommen und die ganze Welt gesehen. Das lief sehr gut, aber 1996 habe ich dann die Reißleine gezogen, weil ich wieder an Land wollte. Gerade weil ich so viel gesehen habe, fühle ich mich natürlich Deutschland und ganz besonders meiner Heimat Weimar besonders verbunden. In der Stadt habe ich schließlich auch meine Jugendliebe erlebt.

Apropos Jugendliebe, wer war es denn?

Er hieß Armin und hat mich zehn Jahre lang jeden Morgen zur Schule abgeholt. Wir hatten einen gemeinsamen Schulweg von etwa einer Dreiviertelstunde. Nach der 10. Klasse haben wir uns dann ineinander verliebt und waren dann drei Jahre zusammen.

War das der Ausgangspunkt für das Lied?

Nein. Mein damaliger Texter Burkhard Lasch hat vielleicht davon mal etwas gehört. Aber ein Texter hört eine Melodie und schreibt dann einen Titel darauf. Mit meinem Leben hatte das nichts zu tun.