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Magdeburger Jazztage Piano in allen Facetten

Bei den zweiten Magdeburger Jazztagen sollen mehr als 40 nationale und internationale Künstler als Festivalgäste dabei sein.

Von Grit Warnat 10.04.2017, 01:01

Magdeburg l Dass es eine zweite Auflage der 2016 ins Leben gerufenen Magdeburger Jazztage JETZT gibt, liegt an der erfreulichen Publikumsresonanz bei der Festivalpremiere und dem unermüdlichen „Jazzpfleger“ Warnfried Altmann und seiner Jazz-Freunde. Der Saxofonist und Komponist ist gemeinsam mit Norbert Pohlmann, Geschäftsführer des Forum Gestaltung e.V., und Carsten Gerth, Leiter des Gesellschaftshauses, Organisator des Festivals. In beiden Einrichtungen wird vom 20. bis 23. April gejazzt.

Altmann, für das Programm zuständig, versammelt Jazzmusiker aus Ungarn, Bulgarien, Japan, Kanada, den USA, Großbritannien und Deutschland in Magdeburg. Er spricht von großartigen Bands, die Jazz bieten, der hier und jetzt gespielt wird. „Es geht uns um zeitgenössischen Jazz, dafür stehe auch der Titel JETZT“, sagt er. Dixieland werde bewusst ausgeklammert.

JETZT startet zur Eröffnung am 20. April mit Nu Jazz aus Osteuropa, Sounds und Eletronics, es folgen ein Klub- und ein Piano-Abend und das Abschlusskonzert mit einem Orchester. Sowohl der Klub- als auch der Piano-Abend laden jeweils zu drei Konzerten mit unterschiedlichen Künstlern – immer mit auf der Bühne aber ist das Piano. „Nachdem wir im vergangenen Jahr die Trompete in den Mittelpunkt gerückt haben, steht unser zweites Festival ganz im Zeichen des Pianos“, sagt Pohlmann und Altmann nennt geladene Künstler wie Uli Gumpert, Altmeister der deutschen Jazzszene, und sein Quartett, Stephan Schultze mit Peter Ehrwald und Rainey, Joachim Kühn, das Duo Julie Sassoon und Willi Kellers (Altmann: „Julie Sassoon lässt Musik atmen.“).

Zum Abschluss am 23. April ist das komplette LeipJAZZig Orkester um Stephan König zu hören, das sich den Kompositionen Hanns Eislers widmet.

Warnfried Altmann spricht von einem ambitionierten Programm. Sein Name steht wie kein zweiter für Jazz in Magdeburg. Seit 1990 organisiert er die traditionsreiche Reihe Jazz in der Kammer, viele Jahre im Schauspielhaus, jetzt fast jeden dritten Montag im Monat im Forum Gestaltung. Dass zum Festival auch das traditionsreiche Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten bespielt wird, freut ihn außerordentlich. „Wir genießen es sehr, hier zu sein“, sagt er. „Jazz wird ja meistens in den Keller verbannt.“

Die Festivalmacher wollen nicht nur die Jazz-Szene ansprechen. Das Publikum müsse kein Kenner, aber offen und bereit sein zuzuhören, sagt Altmann. „Die Konzerte bieten Musik, die intensiv ist, die ins Herz geht. Wer sich darauf einlässt, wird reich beschenkt.“