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Neues EAV-Album: Da scheppert die Luft

30.01.2015, 07:42

München - "Jetzt dampft die Kacke", verspricht Klaus Eberhartinger im Titelsong zu dem neuen Album "Werwolf-Attacke Monsterball ist überall". Diese Ankündigung löst der Sänger der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV) durchaus ein.

In den 20 Liedern des 15. Studioalbums der österreichischen Band scheppert die Luft. Die Melodien sind dabei keine Offenbarung, sondern eingängig und spaßig wie eh und je. Auch gut, die EAV bleibt eben ihrem musikalischen Stil treu.

Die Truppe um den Sänger Eberhartinger und den Gitarristen, Sänger und Texter Thomas Spitzer versorgt die Fans schon seit über 30 Jahren mit beißendem Spott, eingängigen Melodien und teils bitterbösen Inhalten. Während früher aber durchaus auch Nonsens-Lieder wie der "Märchenprinz" oder der "Ba-Ba-Banküberfall" auf den Platten zu finden waren, so sind auf dem neuen Album fast keine Blödel-Lieder mehr.

Zum Schmunzeln sind die Texte dennoch, auch wenn man nicht immer weiß, ob man beispielsweise zu Zeilen wie "Bescheißt dich dein Weib, dann mach sie kalt - wird sie dadurch auch nur halb so alt" aus dem Lied "Scharia-Ho" denn wirklich Party machen darf.

Darf man, denn die humoristische Überhöhung von manchmal todernsten Themen hat bei der EAV Methode. Sie ist vor allem für das Texterduo Spitzer und Eberhartinger Ventil, um die Missstände der ganzen Welt anzuprangern, ohne dabei vordergründig moralisch zu sein. Die Zeit sei böser geworden, sagte Klaus Eberhartinger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Daher habe sich auch der Ton der EAV verschärft.

So geht es auf dem neuen Album um gierige Finanzhaie, jugendliche Amokläufer, religiöse Fanatiker oder das geknechtete Russland. Und auch der missgebildete "Burli", der in den 1980er Jahren neben einem Atomkraftwerk aufgewachsen ist, verlässt auf dem neuen Album seine Amalia für die Miss Fuckuschima, die immerhin "zwölf Duddies und zwa Hintern hat".

Der Original-Song hat damals noch bei Behinderten-Verbänden Entrüstungsstürme ausgelöst, bei deutschen Radiosendern wurde er aus Empörung nicht gespielt - heute wird sich darüber wohl kaum einer mehr aufregen. Die Zeiten sind eben nicht nur böser, sondern auch abgestumpfter geworden.

Ab 6. Februar geht die EAV mit dem neuen Album für mehrere Monate in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tournee.