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Popmusik Fans trauern um Prince

Prince ist tot. Fans und Kollegen weltweit trauern um den Popstar. Minneapolis will ihm zu Ehren Brücken lilafarben anstrahlen.

21.04.2016, 18:53

Chanhassen (dpa) | Trauer, Bestürzung und offene Fragen nach dem Tod von Prince: Der amerikanische Popmusiker ist am Donnerstag überraschend im Alter von 57 Jahren gestorben. Der Künstler starb in seinem Anwesen in Minnesota, wie eine Sprecherin des Sängers der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Todesursache werde derzeit untersucht, teilte der stellvertretende Sheriff Jason Kamerud der dpa mit. Das Autopsieergebnis könnte "in wenigen Tagen" vorliegen.

Nach den Angaben der Polizei war am Donnerstagvormittag (Ortszeit) ein Notruf von den Paisley Park Studios in Chanhassen eingegangen. Der Künstler sei regungslos in einem Aufzug gefunden worden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der 1958 in Minneapolis geborene Prince galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Von ihm stammen Welthits wie "Purple Rain", "Sign O' The Times", "Kiss" und "When Doves Cry". Mit seinem durchdringenden Blick, schwarzen Locken und einem Hauch von Oberlippenbart galt er vielen lange Zeit auch als Sexsymbol.

Der siebenfache Grammy-Gewinner ging häufig auf Tour. Er produzierte Alben und schrieb Songs für andere Musiker. Vor wenigen Tagen erst war der Musiker im Krankenhaus gewesen, nachdem sich sein Zustand nach einer Grippe verschlechtert hatte. Zuletzt hatte Prince aus gesundheitlichen Gründen nach Medienberichten auch zwei Konzerte abgesagt.

Der Tod des Sängers löste weltweite Bestürzung aus. "Heute haben wir eine kreative Ikone verloren", hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung von US-Präsident Barack Obama, der sich zurzeit in London aufhält, sowie seiner Frau Michelle. "Wenige Künstler haben den Sound und die Richtung der Popmusik so deutlich beeinflusst und so viele Leute mit ihrer Kunst berührt", schrieb Obama. "Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Bühnenkünstler."

"Sein Talent war grenzenlos", würdigte Mick Jagger (72) den verstorbenen Kollegen in einem Facebook-Eintrag. "Er war einer der einzigartigsten und spannendsten Künstler der letzten 30 Jahre." Sängerin Mariah Carey (47) beschrieb Prince als "Genie, Legende, Inspiration, Freund". Über seinen Tod werde sie nie hinwegkommen. Auf Instagram postete Carey ein Bild von sich und Prince.

Madonna (57) schrieb bei Instagram zum Tod von Prince: "Er hat die Welt verändert. Ein wahrer Visionär. Was für ein Verlust. Ich bin am Boden zerstört." Udo Dahmen, Chef der Popakademie Baden-Württemberg, sagte der Zeitung "Mannheimer Morgen": "Prince war eines der Universalgenies der Popmusik: ein herausragender Komponist, Produzent, Gitarrist und Entertainer."

Trauer herrschte auch in Minneapolis, der Heimatstadt des Künstlers. Prince habe seine Liebe für die Stadt in vielen Liedern zum Ausdruck gebracht, schrieb Bürgermeisterin Betsy Hodges auf ihrer Webseite. Er war anders als Viele und er half seinen Fans, ihre Andersartigkeit und Individualität auszuleben, pries Hodges den Sänger. Zu Ehren von Prince und seinem Hit "Purple Rain" wollte die Stadt Brücken in Minneapolis lilafarben anstrahlen.

Mit seinem einzigartigen Stil zwischen R&B, Funk, Rock und Soul galt Prince als einer der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Künstler seiner Zeit. Er nahm hunderte Titel auf. Immer wieder experimentierte er mit verschiedenen Stilen und schuf ein unverwechselbares Werk.