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Musikfestival Rock in der Hexenhütte

Der Kultursender Arte streamt das Online-Musikerlebnis "Rock am Brocken" live aus dem Harz.

Von Grit Warnat 23.07.2020, 01:01

Elend l Dieses Mal gibt es nicht nur Rock und Wald. Es gibt auch Watt und Wasser. Die Macher von „Rocken am Brocken“ haben sich mit zwei anderen Independent-Festivals zusammengetan und laden am 1. August zu einem Online-Musikerlebnis – zwischen Friesland, Harz und dem Odenwald.

Die gemeinsame Produktion heißt nun „Zeitgleich“-Festival. Dafür arbeiten „Watt en Schlick“ im Nordseebad Dangast, „Sound of the Forest“ am hessischen Marbachstausee und das Rocken-am-Brocken-Festival zusammen. Seit Jahren schon gebe es einen Austausch und gegenseitige Unterstützung, jetzt durch die Absagen aber erstmals dieses Format, sagt Cindy Görner vom Organisationsteam in Elend.Digital kommt es in Wohnzimmer oder Partyräume. Kooperationspartner ist laut Görner der Kultursender Arte. Er werde live alle 15 Auftritte aus den drei Festivalorten streamen. Geplant sei auch ein Zusammenschnitt, der demnächst bei Arte concert gezeigt werden soll.

Das Online-Konzert wird ein Springen zwischen den Orten – und ein Marathon. Im 30-Minuten-Takt geht�s von der Floßbühne im Wattenmeer zur Seebühne im Odenwald und in die Hexenhütte von Elend, die kleine Variante, die seit Jahren von „Rocken am Brocken“ bespielt wird. Dort wird zu nächtlicher Zeit – um 23.20 Uhr – der letzte der Live-Acts beginnen. „Mighty Oaks“ mit Trommeln, Gitarre und Bass, Mandoline, Tamburin und Banjo beendet in der Hexenhütte das Festival, das weitestgehend als Geister-Event stattfinden wird. In den Jahren zuvor campten allein in Elend 5000 Leute. Etwa 30 Bands aus dem In- und Ausland waren geladen, zudem noch mal die gleiche Zahl an DJs.

Zur Online-Auflage am 1. August nun ist alles deutlich reduzierter. Alle Acts kommen aus Deutschland. Liedermacher Joris zum Beispiel, Komponist und Pianist Martin Kohlstedt, der Klavier und Synthesizers mischt, oder Bosse, Altin Gün und die Elektropop-Band Hundreds aus Hamburg.

Das Konzept für das Hopping-Event stammt laut „Rocken am Brocken“ von dessen Gründer Markus Blanke, seiner Team-Kollegin Lara Gahlow und Festivalberater Hannes Raetz. Blanke sagt, dass das Format Teile der stark geschädigten Festivalbranche vereine, Solidarität zeige und den Willen, auch in der Krise musikalische Erlebnisse für Festivalfans zu ermöglichen.

Im nächsten Jahr jedenfalls wollen alle drei Festivals ihre große Fan-Familie wieder vor Ort begrüßen. Campen und Feiern unter freiem Himmel soll es auch in Elend zwischen Zauberwald und Hexenhütte geben. Unter dem Motto „Natur. Musik. Freundschaft“ planen die mehr als 150 „Rocken am Brocken“-Ehrenamtlichen dann wie gewohnt drei Tage und mit mehr Musikern. Das Datum steht: 5. bis 7. August 2021.