1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Zum 10. Geburtstag groß wie nie

Neue Musik Zum 10. Geburtstag groß wie nie

Mit Musiktheater wird das Impuls-Festival für Neue Musik eröffnet - Auftakt für 30 Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt.

Von Grit Warnat 06.10.2017, 01:01

Magdeburg/Halle l Mit der Musiktheater-Uraufführung „Spiel im Sand“ wird am 11. Oktober in Halle das Impuls-Festival für Neue Musik eröffnet. Bis zum 19. November sind 30 Veranstaltungen geplant, darunter in Magdeburg, Dessau-Roßlau, Halberstadt, Quedlinburg, Wernigerode, Berlin und Leipzig. Es werden 13 Uraufführungen erklingen, davon neun Impuls-Auftragskompositionen sowie zwei deutsche Erstaufführungen. Intendant Hans Rotman spricht angesichts der Fülle an Veranstaltungen von einem besonderen Festival. Es ist die zehnte Auflage. Und die soll mit Musik gefeiert werden.

„Spiel im Sand“ ist ein Projekt um Populismus jeglicher Prägung und für Hans Rotman, den niederländischen Intendanten, einer der Höhepunkte des Festivals. Nicht, weil er selbst erstmals als Komponist agieren wird, sondern, weil diese Vorstellungen „fast ausschließlich von jungen Leuten verschiedener Nationalitäten gemacht werden“. Es wird in deutscher, spanischer, englischer und arabischer Sprache gesprochen und gesungen. Die Komposition ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Rotman und der jungen Chinesin Leyan Zhang.

Ein Doppelprojekt gibt es mit „Die Spur der Ishtar“ in Magdeburg. Am Schauspielhaus wird das Thema Okzident und Orient von Magdeburger Jugendlichen, irakischen Schauspielern und professionellen Instrumentalisten theatral aufbereitet.

Auch die Reformation spielt eine Rolle im Festival. Der argentinische Komponist Oscar Strasnoy hat sich in seinem Werk „Luther. Ein Oratorium.“ mit dem Jubiläum auseinandergesetzt. Der Schriftsteller Christoph Hein hat das Libretto geschrieben. Präsentiert wird die Uraufführung in der Händelhalle der Saalestadt. Das Impuls-Festival, 2007 von Rotman ins Leben gerufen, stand von Anbeginn für solche außergewöhnlichen Projekte. Anfangs, so erzählt der Intendant, habe er viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Er weiß: „Neue Musik erschließt sich nicht immer. Sie braucht manchmal auch Hilfe.“ Längst beteiligen sich die Orchester und Klangkörper im Land wie selbstverständlich am Festival. „Andere Festivals kaufen ein. Wir machen es mit unseren eigenen Leuten“, ist Rotman stolz.

„Volharding“ lautet das Motto zum 10. Geburtstag. Es bedeutet nicht nur „Standhaftigkeit“, sondern steht auch für „Dranbleiben“. Das bezieht sich inhaltlich auf das Programm, aber auch auf die Zukunft. Nach dem Programm in diesem Jahr wird das Festival wieder kleiner werden – aber mit neuen Akzenten. Rotman will die Masterclass für junge Komponisten – in diesem Jahr am Bauhaus Dessau – auch als Werkstatt für junge Instrumentalisten.