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Theater Magdeburg hat neuen Schauspieldirektor

Im Theater Magdeburg gibt es mit Tim Kramer einen neuen Schauspieldirektor.

Von Grit Warnat 09.05.2018, 01:01

Magdeburg l „Die Gespräche mit Karen Stone waren ausschlaggebend für mich. Wir haben gleiche Ideen von Theater“, sagte Tim Kramer zu seinem neuen Job in Magdeburg und lächelt. Generalintendantin Stone hatte den designierten Schauspieldirektor im Opernhaus der Landeshauptstadt vorgestellt. Die Volksstimme hatte vor einigen Tagen die Personalie bereits öffentlich gemacht.

Kramer, 52 Jahre, gebürtiger Berliner, Abitur in Hamburg, Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, hat eine europäische Reise hinter sich, wie er selbst sagt. Jahrelang arbeitete er in Wien, von 2007 bis 2016 war er Schauspieldirektor am Theater St. Gallen in der Schweiz. Stone unterstrich, dass diese internationale Perspektive für sie mit Blick auf die Bewerbung Magdeburgs zur Kulturhauptstadt 2025 wichtig bei der Entscheidung für Kramer gewesen sei. Zudem habe er lange Jahre ein Schauspiel geleitet, stehe als Schauspieler auf der Bühne und habe zahlreiche Regiearbeiten vorzuweisen. Sie selbst habe am Freitag am Staatstheater Wiesbaden die Premiere von „Nora oder ein Puppenheim“ gesehen. Regisseur des Stückes: Kramer.

Im August 2019 wird er Direktor des Schauspielhauses Magdeburg und damit die Nachfolge von Cornelia Crombholz antreten. Sie hatte bereits im vergangenen Jahr der Theaterleitung mitgeteilt, dass sie ihren Vertrag nicht verlängern wird.

Wenn Kramer in mehr als einem Jahr seinen Job antritt, will er möglichst viele Vorstellungen am Haus gesehen und die Stadt kennengelernt haben. „Ich muss wissen, wie sich die Stadt anfühlt. Ich muss das Ensemble kennen“, sagte er.

Konkrete Vorstellungen für einen zukünftigen, von ihm verantworteten Spielplan machte er noch nicht. Zu seinen Plänen sagte er: „Ich will Dinge, die in der Stadt stattfinden, künstlerisch reflektieren“, so Kramer. Wichtig sei ihm zeitgenössische Dramatik. Mehrfach sprach der 52-Jährige gestern von der großen Bedeutung des Sprechtheaters und seiner Ensemblephilosophie. „Ich stelle das Ensemble in den Mittelpunkt.“

Bevor Kramer in Magdeburg anfängt, führt er noch am Staatstheater Wiesbaden Regie. In zwei Inszenierungen wird er dort auch als Schauspieler auf der Bühne stehen.