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Schum-Städte Jüdische Stätten am Rhein sollen Welterbe werden

Rund 600 Seiten umfasst das Nominierungsdossier Darin wird der außergewöhnliche universelle Wert der jüdischen Stätten am Rhein beschrieben. Es geht um jüdische Tradition in Speyer, Worms und Mainz.

24.07.2019, 08:55
Ein Chanukkaleuchter in der Synagoge in Worms. Foto: Uwe Anspach
Ein Chanukkaleuchter in der Synagoge in Worms. Foto: Uwe Anspach dpa

Mainz (dpa) - Die Initiative für die Aufnahme der jüdischen mittelalterlichen Kultur von Speyer, Worms und Mainz ins Unesco-Welterbe tritt 15 Jahre nach der ersten Idee in ihre entscheidende Phase.

Das Dossier für den Antrag der drei sogenannten Schum-Städte ist im Wesentlichen fertiggestellt. Darin wird der außergewöhnliche universelle Wert der jüdischen Stätten am Rhein beschrieben, außerdem wird in einem Management-Plan dargestellt, wie die Stätten dauerhaft gesichert und für die Öffentlichkeit erschlossen werden sollen.

Schum bezeichnet die jüdische Tradition von Speyer, Worms und Mainz - nach den hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (Sch) für Schpira (Speyer), Waw (U) für Warmaisa (Worms) und Mem (M) für Magenza (Mainz).

In Speyer soll die um 1120 gebaute Mikwe, also ein Ritualbad, den besonderen Unesco-Status erhalten. In Worms ist es neben einer etwas kleineren Mikwe und der Synagoge der Friedhof "Heiliger Sand". In Mainz gehört der ebenfalls mittelalterliche Friedhof "Judensand" zu den Stätten, die ins Welterbe aufgenommen werden sollen.

Das rund 600 Textseiten umfassende Nominierungsdossier sei bereits ins Englische übersetzt, sagte die Leiterin der Stabsstelle im Wissenschaftsministerium, Stefanie Hahn, der Deutschen Presse-Agentur. Jetzt folgten noch Bildauswahl und Layout-Gestaltung.

Der Antrag soll Ende des Jahres abgeschickt werden, damit er pünktlich vor dem Fristende am 1. Februar 2020 bei der Weltkulturorganisation Unesco in Paris eintrifft. Im Juli 2021 trifft das Welterbe-Komitee der Unesco die Entscheidung.

Schum-Städte

ICOMOS zur Prüfung von Welterbe-Anträgen

Blick in den Gebetsraum der Synagoge in Speyer. Foto: Uwe Anspach
Blick in den Gebetsraum der Synagoge in Speyer. Foto: Uwe Anspach
dpa