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"Historischer Tag" Deutschland gibt geraubtes Gemälde an Italien zurück

Bundesaußenminister Heiko Maas brachte das Bild höchstselbst nach Florenz. "Es ist das glückliche Ende einer unfreiwilligen langen Reise", sagte Maas.

19.07.2019, 14:35

Florenz (dpa) – Nach 75 Jahren hat Deutschland ein im Zweiten Weltkrieg geraubtes Gemälde an die Uffizien-Galerie in Florenz zurückgegeben.

Bundesaußenminister Heiko Maas überreichte das Bild "Vaso di Fiori" (Blumenvase) des holländischen Malers Jan van Huysum (1682-1749) am Freitag in einer feierlichen Zeremonie an den italienischen Kulturminister Alberto Bonisoli und Außenminister Enzo Moavero Milanesi.

"Es ist das glückliche Ende einer unfreiwilligen langen Reise", sagte Maas in Florenz. "Hier gehört dieses Bild hin." Bonisoli sprach von einem "historischen Tag". Er markiere einen "großen Erfolg für unsere kulturelle Diplomatie".

Das Werk wurde 1944 von einem Soldaten der Wehrmacht aus einem Depot der Uffizien geraubt und war dann jahrzehntelang verschollen. 1991 tauchte es wieder auf, als die Familie des Soldaten versuchte, es über ein Auktionshaus zu verkaufen. Das Auswärtige Amt und das Bundeskriminalamt bemühten sich seitdem um eine unentgeltliche Rückgabe an die Uffizien, die jetzt gelang.

Der Wert des Gemäldes ist unbekannt. Van Huysum zählt zu den berühmtesten Malern des frühen 18. Jahrhunderts. In Italien gilt das detailverliebte Stillleben mit Blumen und Insekten als nationales Kulturgut. Es war 1824 von Leopold von Habsburg-Lothringen, Großherzog der Toskana, und seiner Gemahlin Maria-Anna von Sachsen gekauft worden und war dann bis zur Auslagerung während des Krieges für 120 Jahre in Florenz.

Maas transportierte das nur 35 mal 47 Zentimeter große Gemälde in einem Pappkarton im VIP-Abteil seines Regierungsfliegers nach Italien. In den Uffizien wurde es dann feierlich enthüllt.

Uffizien